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Vom Berg Gurugu blickt man auf die spanische Enklave Melilla an der nordafrikanischen Mittelmeerküste. Afrika und die Europäische Union werden hier durch eine hochgesicherte Grenzanlage, bestehend aus drei Zäunen, voneinander getrennt. In den Wäldern des Bergausläufers leben Geflüchtete, meist aus der Subsahara-Region, die versuchen, diese direkte Landgrenze zwischen Marokko und Spanien zu überqueren. So auch der Malier Abou Bakar Sidibé, der zugleich Protagonist und auch Dokumentierender in Les Sauteurs ist. Nach 14 Monaten im informellen Camp und mehreren gescheiterten Versuchen, das Zaunsystem zu überwinden, beginnt Abou zu filmen – seinen Alltag, die Umgebung, das zermürbende Warten auf den nächsten "Sprung". Er gibt Einblick in die soziale Organisation der Community und tristen Ausblick auf das vermeintliche Eldorado Europa.
In Les Sauteurs findet ein einzigartiger Perspektivenwechsel statt: Dem abstrakt anonymen Wärmebild der Überwachungskamera wird der subjektive Blick eines Individuums entgegengesetzt. Nach einer Begegnung mit Moritz Siebert und Estephan Wagner übernimmt Sidibé ihre Kamera. Unermüdlich dokumentiert er seine Lebensrealität am Rande einer abgeschotteten EU. (Caroline Pitzen)

Moritz Siebert, geb. 1973 in Stuttgart, studierte zunächst Medizin und Kulturanthropologie, bevor er ein Dokumentarfilmstudium absolvierte. Les Sauteurs ist sein zweiter abendfüllender Film.
Estephan Wagner, geb. 1976 in Viña del Mar, Chile, studierte Dokumentarfilm und hat als ausgebildeter Cutter an zahlreichen Filmen mitgewirkt. Les Sauteurs ist sein erster abendfüllender Film.
Abou Bakar Sidibé, geb. 1985 in Kidal, Mali, war nach einem Englischstudium unter anderem als Lehrer tätig. Les Sauteurs ist sein erster Film.

Produktion: Final Cut for Real, Kopenhagen
Buch: Moritz Siebert, Estephan Wagner
Kamera: Abou Bakar Sidibé
Format: DCP 1:1.78 (16:9), Farbe
Länge: 80 min
Sprachen: Französisch, Bambara

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