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Amos Gitais Essay-Ausstellung The Law of the Pursuer nimmt die Themen und Fragestellungen seines Films Rabin, the Last Day (2015) wieder auf, der sich mit der Ermordung des israelischen Premierministers Yitzhak Rabin am 4. November 1995 beschäftigt. Aus bisher unveröffentlichtem Recherche- und Filmmaterial aus Gitais Archiv, das in den letzten zwanzig Jahren zusammengetragen wurde, entstand eine von SAVVY Contemporary in Auftrag gegebene Videoinstallation mit performativen Anteilen, die das Zentrum der Ausstellung bildet. Die neue Arbeit untersucht das unbeständige Konzept Demokratie und widmet sich Extremismus und der derzeitigen Krise der Politik. Ähnlich wie der Film gleicht die Installation einem Wirbelsturm an Diskursen, die sich um die schreckliche, einschneidende Gewalttat in Tel Aviv drehen. Gleichzeitig werden die Konsequenzen einer polarisierten und vergifteten politischen Atmosphäre in den Blick genommen. Gitai analysiert, wie aufrührerische, fundamentalistische Sprache Gewalt hervorrufen kann und zeichnet das psychoanalytische Porträt einer traumatisierten Gesellschaft, die der, in der wir heute leben, nicht unähnlich ist.

Amos Gitai, geboren 1950 in Haifa, Israel, lebt und arbeitet in Paris und Haifa und ist als Filmemacher hauptsächlich durch seine Dokumentar- und Spielfilme, die sich mit dem Mittleren Osten und dem jüdisch-arabischen Konflikt beschäftigen, bekannt geworden. Er studierte Architektur am Technikon in Haifa und promovierte an der University of Southern California in Berkeley. 1973 musste er sein Studium während des Yom-Kippur-Kriegs unterbrechen, da er in den Reservedienst einer Rettungshubschrauber-Staffel eingezogen wurde. Während seines Militärdiensts nahm er die Kämpfe auf 8-mm-Film auf und markierte damit die Anfänge seiner Laufbahn als Filmemacher. Bis heute hat er über 44 Jahre hinweg 90 Arbeiten geschaffen, die weltweit auf Filmfestivals zu sehen waren und in mehreren Retrospektiven gezeigt wurden.

Kuratorisches Team: Elena Agudio, Antonia Alampi, Abhishek Nilamber
In Auftrag gegeben von:
SAVVY Contemporary

Foto: © Amos Gitai

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