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In all seinen Filmen zerschmettert das Karrabing Film Collective die Siedlerfantasie, dass indigenes Leben in der puren Vergangenheit stattfindet – diese grammatikalische Zeit, eine Siedlererfindung, verweist das indigene Subjekt in die präkoloniale Vergangenheit, die klar von der Gegenwart getrennt ist. Die Filme stellen dieser Idee eine Gegenwart der Ahnen entgegen, die über ihre Lebensrealität hinwegfegt: über Regierungsbürokratie, Gebrauchtwagen und -boote, die Aufforderung, zum christlichen Glauben zu konvertieren und den Widerwillen, sich der endemischen Armut auszuliefern. Die Filme fordern die Zuschauer*innen auf, ihre Vorstellungen von Gut und Böse, reiner und verwässerter Kultur beiseite zu legen. Stattdessen werden sie Zeug*innen der Schwierigkeiten und Widerstände, die der Aufrechterhaltung einer Lebensweise im zeitgenössischen Siedlerstaat entgegengebracht werden.

Das Karrabing Film Collective ist eine Gruppe von ca. 25 indigenen Männern und Frauen und Unterstützer*innen aus dem entlegenen Norden Australiens. Seit seinen Anfängen inmitten brutaler Vertreibung aus ihrer Community und einem Angriff der Regierung auf indigene Rechte im Jahr 2008, hat das Kollektiv vier Kurzfilme gedreht. Ihre Arbeiten wurden international gezeigt, unter anderem bei den Berlinale Shorts, bei Gertrude Contemporary Melbourne, am Institute of Modern Art in Brisbane, auf der Sydney Biennale, der Kochi Biennale und dem Melbourne International Film Festival, wo ihr zweiter Film When the Dogs Talked 2015 den Cinema Nova Best Short Film Award gewann. Ihr dritter Film Wutharr, Saltwater Dreams wurde auf dem gleichen Festival 2016 mit dem Visible Award ausgezeichnet.

Der Vortrag findet in englischer Sprache statt.

Gefördert durch:

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