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Manana reißt die Fenster in ihrer neuen Wohnung auf und wird sie nicht mehr schließen. Entfernter Straßenlärm, fröhliches Vogelgezwitscher und sanfte Windgeräusche bilden den Klang ihres neuen Lebens. Die 52-Jährige hat ihre Familie verlassen. Ohne Begründung. Ohne Streitereien. Tatsächlich scheint es keine konkreten Gründe für ihren Auszug zu geben. Wird sie nach dem Warum gefragt, schweigt sie und gibt die Frage zurück. Es ist eher das Gefüge der Familie an sich, dem sich Manana entziehen will. Die Rollen, die man zu spielen hat, die Funktionen, die man übernimmt, damit der Betrieb läuft, die aber auch dazu führen, dass man selbst untergeht oder übersehen wird. Nun sitzt Manana am offenen Fenster, spielt Gitarre und singt georgische Lieder. Deren melancholischer Rhythmus fließt in den Film ein. Wann immer ihre Wege sie in die alte Familienwohnung führen, scheint alles beim Alten zu sein, die Großmutter backt Huhn, der Großvater denkt über den Tod nach, die erwachsenen Kinder warten darauf, dass ihr Leben endlich losgeht, ihr Ehemann Soso raucht Kette, und der Kleiderschrank quietscht nach wie vor. (Anke Leweke)

Nana Ekvtimishvili, geb. 1978 in Tiflis, Georgien, studierte Schauspiel und Drehbuch an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam. Chemi bednieri ojakhi ist nach Grzeli nateli dgeebi (Forum 2013) ihr zweiter abendfüllender Film.
Simon Groß, geb. 1976 in Berlin, studierte Filmregie an der Hochschule für Fernsehen und Film in München. Chemi bednieri ojakhi ist sein dritter abendfüllender Film. Im Forum 2013 mit Grzeli nateli dgeebi.

Produktion: Augenschein Filmproduktion, Köln; Polare Film, Tiflis; Arizona Productions, Paris
Buch: Nana Ekvtimishvili
Kamera: Tudor Vladimir Panduru
Darsteller: Ia Shugliashvili, Merab Ninidze, Berta Khapava, Tsisia Qumsishvili
Länge: 120 min
Sprache: Georgisch

Foto: © Tudor Vladimir Panduru

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