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Die Tunesierin Samia ist illegal nach Frankreich gekommen. Die Überfahrt über das Mittelmeer hat sie gerade so überlebt. Doch mit der Ankunft in der neuen Gesellschaft sind die Hürden nicht genommen: Wie legt man den Status des Fremdkörpers ab?
Ersten Anschluss findet Samia bei Imed, einem alten Bekannten aus Tunesien, der es auf den ersten Blick geschafft hat: Schwarzarbeit in einer Bar, eine Wohnung, Freunde. Samia kommt bei ihm unter, merkt aber schnell, dass sein Umfeld ihre Selbstbestimmung nicht zulässt. Sie zieht alleine weiter und bringt eine bourgeoise Witwe dazu, sie als Hausmädchen anzustellen. Wohnung, Kleidung, Aufenthaltsstatus: Samia bekommt es. Während die Beziehung der beiden Frauen inniger wird, kühlt sich das Verhältnis zu Imed, der für Samia immer mehr das zurückgelassene Leben markiert, ab. Aber auch Madame Berteau und Imed finden Gefallen aneinander.
In dem Geflecht aus Anziehung und Abhängigkeiten, das sich zwischen den drei Figuren entwickelt, bleibt die Kamera stets nah an Samia und macht die Dringlichkeit spürbar, mit der sie ihr Schicksal angeht. Jassad gharib ist das Porträt einer entschlossenen jungen Frau auf der Suche nach einem freien Leben. (Marie Kloos)

Raja Amari, geb. 1971 in Tunis, Tunesien, studierte an der Pariser Filmhochschule La Fémis. Ihr erster abendfüllender Film Satin Rouge war im Forum 2002 zu sehen.

Produktion: Nomadis Images, La Marsa; Mon Voisin Productions, Paris
Buch: Raja Amari
Kamera: Aurélien Devaux
Darsteller: Hiam Abbass, Sarra Hannachi, Salim Kechiouche, Marc Brunet
Länge: 97 min
Sprachen: Französisch, Arabisch

Foto: © Nomadis Films / Mon Voisin Productions

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