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1893 wurde die erste Bahnlinie in Thailand als Zeichen des Fortschritts und Wohlstands eröffnet. Schaut man heute aus dem Zugfenster, blickt man immer noch auf Reisfelder und Palmenlandschaften. In der ersten Klasse mischen sich die Touristen mit reicheren Einheimischen und prosten einander zu, bevor sie sich in ihre großzügigen Liegewagen zurückziehen. Die hinteren Waggons sind überfüllt; auf Bänke, die für zwei vorgesehen sind, quetschen sich vier Reisende. Geschickt bahnen sich die Essensverkäufer ihren Weg. Das Leben steigt ein und steigt wieder aus, während die Kamera sich wie ein Fahrgast unter die Reisenden mischt. Eine Frau verkauft Groschenromane, Kinder erledigen die Hausaufgaben, bewaffnete Soldaten führen Kontrollen aus, immer mehr verschleierte Frauen füllen die Abteile. Die beiläufig beobachteten Miniaturen des Alltags im Zug geben die Stimmung einer Gesellschaft wieder, die nicht zu wissen scheint, wohin sie sich eigentlich bewegt, während der Zug seit 100 Jahren das Land von Norden nach Süden durchquert. Es ist eine kontemplative Reise zum gleichmäßigen Rattern der Räder, die den Zuschauer auf überraschende Weise ein fremdes Land erkunden lässt. (Anke Leweke)

Sompot Chidgasornpongse, geb. 1980 in Bangkok, Thailand, studierte Architektur und Film. Er arbeitete mehrfach als Regieassistent von Apichatpong Weerasethakul und drehte 14 Kurzfilme. Mon rot fai ist sein erster abendfüllender Film.

Produktion: Kick the Machine Films, Bangkok; At a Time Pictures, Bangkok
Kamera: Sompot Chidgasornpongse
Länge: 102 min
Sprache: Thai

Foto: © Phim Umari

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