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Einst wurden in den Minen Tschiaturas bis zu 50 Prozent des weltweit benötigten Metalls Mangan gefördert. Heute wirkt der westgeorgische Ort wie eine apokalyptische Geisterstadt. Mzis qalaqi porträtiert einige verbliebene Einwohner: Musiklehrer Zurab zerlegt marode Betonbauten, um mit den Eisenträgern ein Zubrot zu verdienen. Archil arbeitet noch im Bergwerk, seine Leidenschaft gilt jedoch einer Laientheatergruppe. Zwei junge Athletinnen trainieren trotz Mangelernährung stoisch für die nächsten Olympischen Spiele.
In seinem Debütfilm gibt Regisseur Rati Oneli faszinierende Einblicke in einen Lebensraum, dessen düstere Industrieruinen gewaltig und kulissenhaft zugleich wirken. Ein Gewirr maroder Stromkabel und betagter Seilbahnen durchzieht Tschiatura wie verstopfte Blutbahnen einen siechenden Organismus, der unermüdlich dem Lauf des Lebens trotzt. Mzis qalaqi erinnert uns an die Flüchtigkeit von Utopien. In der Stadt, in der die Sonne niemals scheint, sind es einzig ihre Bewohner, die Wärme generieren. Viel mehr als dem Minenunternehmen gelingt Oneli etwas Großartiges: Seine Kamera fördert den wertvollsten Rohstoff zu Tage – Menschlichkeit. (Ansgar Vogt)

Rati Oneli, geb. 1977 in Tiflis, Georgien, studierte dort Orientalistik sowie International Relations und International Media in New York. Er ist als Regisseur, Produzent und Cutter tätig. Mzis qalaqi ist sein erster abendfüllender Film.

Produktion: OFA / Office of Film Architecture, Tiflis; Jim Stark, New York
Buch: Dea Kulumbegashvili, Rati Oneli
Kamera: Arseni Khachaturan
Länge: 104 min
Sprache: Georgisch

Foto: © Courtesy of Arseni Khachaturan

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