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Die Stimmung ist aufgeheizt. In ganz Frankreich finden Demonstrationen statt, auch vor dem Pariser Hotel, in dem der Italiener Giorgio die Hochzeitssuite für sich und seinen Freund Antonio bucht. Die Hotelmanagerin Diana traut den beiden nicht und ruft die Polizei, um das merkwürdige Paar loszuwerden. Italiener? Homosexuelle? Verbrecher? Für einen Anfangsverdacht braucht es im Kammerspiel-Ambiente des Hotels Occidental nicht viel. Während draußen eine Straßenschlacht tobt und ein Politiker im TV-Interview abwiegelt, versucht hier jeder, das Beste für die eigenen Interessen herauszuholen. Das führt zum Glauben an die Überwachungskamera, zu absurden Dialogen und irrwitzigen Schlussfolgerungen, Ohnmachtsanfällen und einem explosiven Showdown mit Kniefall. Die Musik sorgt für Suspense, wenn nicht gerade eine italienische Liebesschnulze intoniert wird. Kunstdrucke kommentieren das Geschehen mit Zivilisationsgeschichte von Napoleons Feldzügen zu Warhols Banane. Die Hotellobby im 70er-Jahre-Look, die wie die Kulisse eines Boulevardtheaterstücks wirkt, erweist sich als Schauplatz einer vom aktuellen gesellschaftlichen Klima geprägten Komödie. Hier ist alles Fake. Auch die Liebe. Oder? (Birgit Kohler)

Neïl Beloufa, geb. 1985 in Paris, studierte Kunst. Seine Werke sind in Museen, Galerien und Kunstausstellungen in aller Welt vertreten. Occidental ist nach Tonight and the People (2013) sein zweiter abendfüllender Film.

Produktion: Bad Manners, Montreuil
Buch: Neïl Beloufa
Kamera: Guillaume Le Grontec
Darsteller: Idir Chender, Anna Ivacheff, Paul Hamy, Louise Orry-Diquero
Format: 2K DCP, Farbe
Länge: 73 min
Sprache: Französisch

Foto: © Bad Manners

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