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Das Benzin für ihren schrottreifen Rasenmäher stehlen Nessa und Blaise aus parkenden Autos. Das Geschäft mit dem Rasenmähen läuft schleppend, ist aber die einzige Einnahmequelle des Paares. Sie sind auf Entzug, nehmen an einem Methadonprogramm teil und haben keine feste Bleibe. Die therapeutische Obhut des Staates ist einerseits Unterstützung, führt sie aber gleichzeitig am Gängelband. Weder romantisiert noch exotisiert der Film den mühseligen Alltag der beiden. Die vielen Close-ups vom Sockenwaschen bis hin zu medizinischen Prozeduren beobachten eher einen nüchternen Leidensweg. Vor allem aber ist Werewolf ein Beziehungsfilm. Nessa und Blaise sind ein Paar mit sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten. Sind sie zusammen stärker, oder muss Nessa irgendwann die Hand loslassen, die sie runterzieht? „Es kann sehr bedrohlich sein, wenn jemand sich verändert“, sagt die Sozialarbeiterin zu Nessa, um sie zu ermutigen, nicht wieder dieselbe falsche Entscheidung zu treffen. Diesen Konflikt erzählt der Film wie ein trauriges Liebeslied, in dem die braunen Methadonfläschchen, Nessas Haare in einem Netz und der immer perfektere Schwung des Softeises in der Waffel den Refrain bilden. (Anna Hoffmann)

Ashley McKenzie, geb. 1984 in Sydney, Nova Scotia, Kanada, studierte Englisch und Filmwissenschaft und absolvierte eine Regieausbildung. Werewolf ist ihr erster abendfüllender Film.

Produktion: Grassfire Films, New Waterford
Buch: Ashley McKenzie
Kamera: Scott Moore
Darsteller: Bhreagh MacNeil, Andrew Gillis, Mark Woodland, Donald Campbell
Länge: 78 min
Sprache: Englisch

Foto: © Steve Wadden

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