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21 Min. stumm.

In seiner langen Karriere als Avantgarde-Filmemacher hat Ken Jacobs sich immer wieder mit der kinematografischen Wahrnehmung von Zeit und räumlicher Tiefe beschäftigt. In den letzten Jahren wandte er sich den Möglichkeiten des digitalen Kinos zu, um seine Bildforschung weiterzutreiben. Seine „Eternalisms“-Reihe besteht aus Momentaufnahmen, die er im Umfeld seiner Wohnung sammelt und einem Verfahren unterzieht, das deren Tiefenwirkung ganz ohne spezielle Brille und sogar mit einem Auge erfahrbar macht.
„Dies ist der vierte Kurzfilm einer Serie, die mit Popeye Sees 3D begann. Wir sind verrückt nach Popeye und den Cartoon-Verfilmungen von Altman, doch ich habe mich auf den einäugigen Seeman bezogen, um auf die Tiefenwahrnehmung mit einem Auge hinzuweisen. ‚Eternalisms’ ist meine Bezeichnung für Bewegtbilder, die auf 2D-Monitoren eine Tiefenwirkung entfalten und darüber hinaus eine unendliche Bewegung vollführen, ohne von der Stelle zu kommen. Sie stehen quer zu unserem Verständnis von Zeit und eröffnen eine unmögliche Tiefe, die gerade mit nur einem Auge wahrnehmbar ist. Zeit und Raum verwandelt durch das Kino! Das Undenkbare, verfügbar als neuartige elektronische Grußkarte.“ (Ken Jacobs)

Ken Jacobs wurde 1933 in New York, USA geboren. Er studierte von 1956 bis 1957 Malerei bei Hans Hofmann. Erste Filme realisierte er 1955. 1966 gründete Jacobs den Millennium Film Workshop, den er bis 1968 leitete. Ein Jahr später rief er das Department of Cinema an der State University of New York in Binghamton ins Leben. Hier lehrte er als Professor von 1974 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2000. Neben seiner Tätigkeit als Hochschullehrer hat er eine Vielzahl von experimentellen Filmen und Videos gedreht, die weltweit gezeigt wurden. Darüber hinaus präsentiert er seit Mitte der 1970er-Jahre unterschiedliche Film-Performances unter dem Reihentitel „The Nervous System“ sowie ab 2000 „The Nervous Magic Lantern“.

Produktionsfirma Ken Jacobs (New York, USA). Regie Ken Jacobs. Kamera Ken Jacobs. Montage Ken Jacobs.

Filme

1955: Orchard Street (12 Min., Forum Expanded 2015). 1959: Star Spangled to Death. 1963: The Whirled (27 Min.). 1960: Little Stabs at Happiness (18 Min.). 1963: Blonde Cobra (30 Min.), Baud’larian Capers (25 Min.). 1964: Window (12 Min.), The Winter Footage (50 Min.). 1967: Air Shaft (4 Min.). 1968: Soft Rain (12 Min.), Nissan Ariana Window (15 Min.). 1969: Tom, Tom the Piper’s Son (115 Min.), Globe (22 Min.). 1975: Urban Peasants (50 Min.). 1978: The Doctor’s Dream (27 Min.). 1985: Perfect Film (27 Min.), The Winter Footage (50 Min.). 1990: Opening the Nineteenth Century: 1896 (11 Min.). 1991: Keaton’s Cops (23 Min.). 1995: The Georgetown Loop (11 Min.), Disorient Express (30 Min.). 1999: Flo Rounds a Corner (6 Min.). 2002: A Tom Tom Chaser (10 Min.), Circling Zero: Part One, We See Absence (114 Min.). 2003: Keeping an Eye on Stan (117 Min.), Capitalism: Slavery (3 Min.). 2004: Celestial Subway Lines/Salvaging Noise (108 Min.), Mountaineer Spinning (26 Min.), Star Spangled to Death (420 Min.). 2006: New York Ghetto Fishmarket 1903 (132 Min.). 2007: Let There Be Whistleblowers (18 Min., Forum Expanded 2007), Razzle Dazzle (The Lost World) (92 Min.), Capitalism: Child Labor (14 Min.), Anaglyph Tom (Tom with Puffy Cheeks) (108 Min.). 2009: What Happened on 23rd Street in 1901 (14 Min.). 2011: Seeking the Monkey King (39 Min., Forum Expanded 2012). 2012: Street Vendor (6 Min.), Cyclopean 3D Life with a Beautiful Woman (47 Min.), Blankets for Indians 3D (57 Min.). 2013: A Primer in Sky Socialism (58 Min., Forum Expanded 2014), Joys of Waiting for the Broadway Bus (180 Min.), The Guests (73 Min., Forum 2014). 2014: Pygmalion Cubed (100 Min.), Canopy (4 Min.), Cyclops Observes the Celestial Bodies (15 Min., Forum Expanded 2015). 2016: Popeye Sees 3D (21 Min., Forum Expanded 2017), Ulysses in the Subway (59 Min., Forum Expanded 2017, mit Flo Jacobs, Marc Downie und Paul Kaiser). 2017: Shelley Duvall is Olive Oyl.

Foto: © Ken Jacobs

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