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Das QAMRA – Queer Archive for Memory, Reflection and Activism aus Bangalore in Indien ist ein Archivprojekt, das die Geschichte und Entwicklung der Rechte von durch Sexualität und Gender definierten Minderheiten in Indien dokumentiert. Die Sammlung enthält Video- und Tonaufnahmen, deren Entstehungszeit auch den heute noch andauernden Kampf um die Entkriminalisierung der Homosexualität und den Rechtsstreit um das entsprechende Gesetz – Absatz 377 des Indischen Strafgesetzbuchs – umfasst.
Das im Archiv versammelte Material reicht von fertigen Dokumentarfilmen zu Videodokumentationen von Protesten, Märschen, Paraden und Interviews, von Zeitungs-, Magazin- und Zeitschriftenausschnitten zu Objekten wie Masken, Flaggen und Kostümen, die im Kampf für Gleichberechtigung und in Zeremonien zum Einsatz kommen. Unser Archiv macht Leben und Kämpfe Einzelner und der erweiterten Minderheiten-Community sichtbar, rettet, verwahrt und dokumentiert sie. So kann das Archiv – jenseits seiner Funktion als Verwahrungsort von Aufzeichnungen sozialer, juristischer und politischer Veränderungen durch Gesellschaft und Regierung – selbst zu einem Werkzeug für sozialen Aktivismus und Interessenvertretung werden. Wir möchten die Diskussion darüber, wie Bilder und Recht sich in Fragen der Evidenz und Interessenvertretung überschneiden, weiterführen und besonders auf die Notwendigkeit der Ausbildung spezifischer Medienkompetenz hinweisen, die für die Bewertung der Beweiskraft von einer ganzen Bandbreite visueller Medien notwendig ist. Wir werden über die Bedeutung der Archivierung dieses Materials sprechen und über die Beziehung zwischen der Dekriminalisierungskampagne und dem Rechtsstreit an indischen Gerichten. Wie genau archiviert man einen noch andauernden Rechtsstreit, dessen Narration sich durch das gesammelte Material immer wieder verändert? Und wie archiviert man ein Beweisgeflecht, das für eine visuelle Rechtsprechung im Hinblick auf die Dekriminalisierung und die positive juristische Anerkennung der LGBTI-Community plädiert? (QAMRA)

T. Jayashree ist Gründerin von QAMRA. Sie ist Autorin, Produzentin und Regisseurin mit Fokus auf der Schnittstelle von Gender, Sexualität, Recht und Gesundheitswesen.
Siddharth Narrain unterrichtet an der School of Law, Governance and Citizenship, Ambedkar University Delhi, ist Honorar- und Gastprofessor am The Sarai Programme, CSDS, Delhi, und Teil des rechtlichen Kampfes für LGBTI Rechte in Indien.

Das Gespräch findet auf Englisch statt.

Gefördert durch:

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  • Logo des Programms NeuStart Kultur