Direkt zum Seiteninhalt springen

Dreckfresser

Filmstill aus „Dreckfresser“ von Branwen Okpako. Eine Collage aus 20 Köpfen in einem Rechtecksraster.
© Katja Clos
  • Regie

    Branwen Okpako

  • Deutschland / 2000
    75 Min. / 35 mm / OmeU

  • Originalsprache

    Deutsch

DRECKFRESSER (2000) ist der Abschlussfilm von Branwen Okpako an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB). Er dokumentiert den Aufstieg und Fall von Sam Meffire, dem ersten Schwarzen Polizisten in Ostdeutschland. Für eine Werbekampagne der Sächsischen Zeitung Anfang der 90er Jahre posierte der Sohn einer weißen Mutter und eines kamerunischen Studenten als „der Sachse“. Der damalige sächsische Innenminister Heinz Eggert präsentierte sich bei öffentlichen Auftritten gerne mit Meffire. Doch der tritt aus dem Polizeidienst aus, um eine Sicherheitsfirma zu gründen, wird straffällig und 1996 vom Landgericht Dresden zu neun Jahren Gefängnis verurteilt. Eine Erklärung hierfür gibt DRECKFRESSER nicht. Der redegewandte Sam Meffire steht im Zentrum; daneben spricht die Filmemacherin mit seiner Mutter, ehemaligen Kollegen und Medienmacher:innen. Die Perspektiven variieren, widersprechen oder bekräftigen sich. Der Film sorgte auch deshalb auf manchen Festivals für viele Diskussionen. „Ich stehe nicht auf Dokumentarfilme, die versuchen, die Wahrheit zu sagen. Das ist nicht möglich, denn Film ist etwas Gemachtes“, sagte die Regisseurin beim Berlinale Forum 2001. (Enoka Ayemba)

Branwen Okpako, geboren 1969 in Lagos, Nigeria. Sie studierte Politikwissenschaften, später Filmregie und ist als Autorin und Regisseurin tätig. Ihr Film Die Geschichte der Auma Obama (2011) wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt. Dreckfresser wurde 2001 im Berlinale Forum gezeigt, Fluch der Medea 2014 bei Forum Expanded. Branwen Okpako ist Associate Professor der University of California, Davis.

Produktionsfirma Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) (Berlin, Bundesrepublik Deutschland). Regie Branwen Okpako. Drehbuch Branwen Okpako mit Texten von Sam Njankouo Meffire. Kamera Susanne Schüle. Montage Calle Overweg, Bettina Blickwede, Gilda Rosskamp. Ton Dirk Niemeier. Regieassistenz Christina Schachtschabel. Redaktion Jörg Schneider. Koproduktion ZDF / Das kleine Fernsehspiel. Mit Sam Njankouo Meffire.

Filme: 1995: Landing (11 Min.). 1999: LoveLoveLiebe (10 Min.). 2000: Dreckfresser / Dirt for Dinner. 2003: Tal der Ahnungslosen (85 Min.). 2011: Die Geschichte der Auma Obama (79 Min.). 2014: Fluch der Medea (43 Min.).

Forum Special 2022

Gefördert durch:

  • Logo des BKM (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien)
  • Logo des Programms NeuStart Kultur