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9. – 30. Juni auf arsenal 3.
In einem Programm mit AUSLANDSTOURNEE.

Die Eröffnungsszene von FAKE SOLDIERS – Basketball, Hip-Hop, Breakdance – spielt mit Vorannahmen über Kultur und Nationalität. Aber schon mit der ersten Titelanzeige – „HFF ,Konrad Wolf‘ präsentiert“– wird klar, dass hier keine US-amerikanische Stadt zu sehen ist. Wem die deutsche Rap-Szene der 90er Jahre vertraut ist, der dürfte zudem erkennen, dass der Soundtrack von den Berliner/Kölner Hip-Hip-Bands Mellowbag und Beatmaster Rae stammt. Idrissou Mora-Kpais Kurzfilm, entstanden während seines Studiums an der HFF, spielt im Kontext eines transnationalen Kulturtransfers und thematisiert das soziale Kapital, das es nach der Wende in Deutschland mit sich brachte, US-Amerikaner*in zu sein. Obi bringt Tamu die große Kunst des Anbaggerns bei. Um deutsche Frauen für sich zu interessieren, beschließen sie, sich als GIs auszugeben. Die Liebeskomödie erzählt davon, dass Schwarze Menschen oft nur als Besucher*innen willkommen sind. Als Obi und Tamu von sich aus jenen Platz einnehmen, der Schwarzen Männern in Deutschland zugewiesen wird, indem sie vorgeben, nicht deutsch zu sein, erleben sie vorübergehend, wie es sich anfühlt, dazuzugehören. Der Schwindel bleibt unentdeckt, bis Tamu abrechnet. (Karina Griffith)

Idrissou Mora-Kpai, geboren 1967 in Béroubouay, Benin. Er studierte zunächst Nordamerikastudien, anschließend Filmregie. Seine Dokumentarfilme über postkoloniale afrikanische Gesellschaften, afrikanische Migrationen und Diaspora gewannen zahlreiche Preise renommierter internationaler Filmfestivals. Er lehrt derzeit an der Roy H. Park School of Communication des Ithaca College in Ithaca, New York.

Produktion Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf"Potsdam. Regie, Buch Idrissou Mora-Kpai. Kamera Bernhard Wießner. Montage Constanze Bayer. Ton Dominik Rätz. Produktionsleitung Ralf Ruschewitz. Mit Francis Codjoe, Mizrajim Komi Togbonou, Dean Burke, Caroline Peters, Christine Hille, Aloysius Itoka.

Filme: 1994: Model (16 Min.). 1995: Ausländer (9 Min.). 1996: Fugace (15 Min.); Transient (11 Min.). 1999: Fake Soldiers (24 Min.). 2002: Si-Gueriki, la reine-mère / Si-Gueriki, the Queen Mother (62 Min.). 2005: Arlit, deuxième Paris / Arlit, the Second Paris, Forum 2005 (98 Min.). 2011: Indochine, sur les traces d'une mère / Indochina, Traces of a Mother (71 Min.). 2019: America Street (74 Min.).

Fiktionsbescheinigung Programm

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