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Die junge Halbwaise Serap arbeitet in einer Istanbuler Textilfabrik. Sie wartet sehnsüchtig darauf, dass ihr Vater, ein LKW-Fahrer, endlich sein Versprechen wahr macht und eine Wohnung für sie beide mietet. So lange soll Serap bei ihrer Schwester und deren Mann wohnen. Serap setzt alles daran, dass ihr Wunsch erfüllt wird, spart ihren Lohn für den Vater und gönnt sich selbst nichts. In diesem sturen Beharren dreht sich das übliche Eltern-Kind-Verhältnis fast um. Die Tochter ist diejenige, die sich kümmert und sorgt, die den Vater kontrolliert und ihm Geld zusteckt. Sie blendet aus, dass dem Vater immer wieder nur neue Ausreden und Lügen einfallen. Das realistischere Bild, das die Schwester vom Vater zeichnet, lässt sie nicht gelten. Obwohl die Kamera Serap stets begleitet, erfahren wir nur nach und nach etwas über sie und ihre Lebensgeschichte und wie weit sie für ihren Wunsch zu gehen bereit ist. Diese eindringliche Tochter-Vater-Geschichte erzählt damit auch etwas über den Gefühlsmix aus Sehnsucht, Bedürftigkeit, Lüge, Enttäuschung, Illusion und Wut in existenziellen menschlichen Beziehungen, der mit dem Begriff Liebe zwar fast irreführend, aber häufig bezeichnet wird. (Anna Hoffmann)

Emine Emel Balcı, geb. 1984 in der Türkei, studierte Film in Istanbul. 2007 entstand ihre erste Regiearbeit. Nefesim kesilene kadar ist ihr erster abendfüllender Spielfilm.

Produktion: Prolog Film, Istanbul; Unafilm, Köln
Buch: Emine Emel Balcı
Kamera: Murat Tunçel
Darsteller: Esme Madra, Rıza Akın, Sema Keçik, Gizem Denizci
Format: DCP 1:1.85, Farbe
Länge: 94 min
Sprache: Türkisch

Foto: © Prolog Film & unafilm, 2015

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