Ich war zuhause, aber …

Es beginnt mit einer Verfolgungsjagd an einem Bergabhang – eine Vignette mit gehetztem Hasen, räuberischem Hund und stoischem Esel, dem später noch ein Auftritt zukommt. Ein Erzählmosaikstein zwischen Realem und Rätsel, zwischen Tempo und Tableau. Und ein außergewöhnlicher Auftakt für einen Film, der auf wunderbare Weise Widerstand leistet: gegen Konventionen, Plot und Erwartungen. In Ellipsen und Zeitsprüngen folgt ICH WAR ZUHAUSE, ABER … dem 13-jährigen Phillip, der einige Zeit verschwunden war und zu Beginn des Films ohne Erklärung wieder auftaucht, seiner kleinen Schwester Flo und deren Mutter Astrid (Maren Eggert), die versucht, nach dem Tod ihres Mannes und Vaters der Kinder, die Familie und sich selbst zusammenzuhalten. Um den Alltag der Klein­familie flicht der Film ein faszinierendes Arrangement von Begegnungen, Gesprächen, Konflikten, Theaterproben und Tanzeinlagen, nachdenklich, melancholisch, mitunter absurd, mit zuweilen aufblitzender Leichtigkeit und Humor. Eine poetische, berührende Collage aus Bildern und Tönen. (mg)