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Krzysztof Ptak (*1954) gilt als Maler unter den polnischen Kameraleuten und hat sich als einer der Ersten der Arbeit mit Digitalkameras zugewandt. Seit seinem Kamerastudium an der Filmhochschule in Łódź Ende der 70er Jahre hat er zahllose Dokumentar- und Spielfilme gedreht. Darüber hinaus lehrt Ptak an diversen nationalen wie internationalen Filmhochschulen. PAPUSZA (Joanna Kos-Krauze, Krzysztof Krauze, Polen 2013, 24.4., zu Gast: Krzysztof Ptak, Kamera) Eingebettet in ein Panorama der Geschichte der polnischen Roma im 20. Jahrhundert evoziert der Film das Leben von Bronisława Wajs – Papusza –, der ersten polnischen Roma-Dichterin. Geboren 1910 in Ostpolen, lernt sie bei einer jüdischen Buchhändlerin heimlich Lesen und Schreiben. Ihre Gedichte beginnt sie nach dem 2. Weltkrieg aufzuschreiben. Als sie ins Polnische übersetzt werden, wird Papusza schlagartig berühmt, jedoch in der Folge aus ihrem Roma-Umfeld ausgeschlossen. Auf Romani und in Schwarzweiß gedreht, verweben Kamera und Regie die unterschiedlichen Universen zu einer Hommage an eine große Dichterin.
DOM ZŁY (Haus der Finsternis, Wojciech Smarzowski, Polen 2009, 25.4., zu Gast: Krzysztof Ptak, Kamera) Polen unter Jaruzelski: Ein Ermitt-lungsteam der polnischen Volkspolizei begibt sich Anfang der 80er Jahre in ein verlassenes Haus auf dem Land. Während einer stürmischen Nacht soll sich hier bereits vor vier Jahren ein mehrfacher Mord zugetragen haben. Zwischen Wodka, Bestechungsgeldern und Zigaretten rekonstruiert der Hauptverdächtige die schrecklichen Vorfälle. Im steten Wechsel zwischen den Zeitebenen überlagern sich die eigentlichen Geschehnisse mit den Machenschaften der Volkspolizei – ein düsterer Thriller mit absurden, bitterbösen Momenten.
Arkadiusz Tomiak (*1969) gehört zu den vielseitigsten und experimentierfreudigsten Kameraleuten der jungen polnischen Filmszene. Er absolvierte 1995 den Studiengang Kamera an der Filmhochschule in Łódź und hat seitdem über 30 Filme für Kino und Fernsehen realisiert.

OBŁAWA
(Manhunt, Marcin Krzyształowicz, Polen 2012, 28.4., zu Gast: Arkadiusz Tomiak, Kamera) Polen im Spätherbst 1943: In der Folge eines Massakers an einer Partisanengruppe setzt Wydra (der "Otter") alles daran, den Mord an seinen Kameraden zu rächen. In einem undurchdringlichen Waldgebiet – von Tomiak virtuos in Szene gesetzt – beginnt Wydra mit der Suche nach den Schuldigen, die ihn zu einem ehemaligen Bekannten (Maciej Stuhr) führt, der mittlerweile mit Wydras früherer Geliebten verheiratet ist. Vor dem Hintergrund der gemeinsamen Vergangenheit verlieren die Konzepte Verrat oder Heldentum ihre Trennschärfe.

STACJA WARSZAWA
(Warsaw Railway Station, Regie: Maciej Cuske, Kacper Lisowski, Nenad Mikovic, Mateusz Rakowicz, Tymon Wyciszkiewicz, Polen 2014, 29.4., zu Gast: Arkadiusz Tomiak) Fünf Regisseure, sechs ineinander verwobene Episoden aus dem Leben der polnischen Hauptstadt und ihrer Bewohner, aufgezeichnet von einem Kameramann: Arkadiusz Tomiak. Auf der Suche nach ihrem Platz in der Gesellschaft und im ständigen Ringen mit den Unwägbarkeiten des Lebens befinden sich ein ehemaliger Gefängnisinsasse, der Visionen der Heiligen Maria hat, ein schüchterner Geschäftsmann, eine verträumte Verkäuferin in einem Sex-Shop, ein junges Mädchen aus der Provinz, ein depressiver Alkoholiker und eine alleinstehende Frau, deren Leben ganz im Zeichen ihres Arbeitgebers steht. (mg) Eine Produktion des Polnischen Instituts Berlin zusammen mit Nowe Horyzonty, mit freundlicher Unterstützung des Polnischen Filminstituts (PISF), des Adam-Mickiewicz-Instituts und der Polish Filmmakers Association. Schirmherrschaft: Medienboard Berlin-Brandenburg, European Film Academy.

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