Wir präsentieren im Februar in zwei weiteren Vorführungen den neuesten Film des Regisseurs, Künstlers, Kameramanns, Autors, Kurators und Arsenalserienzeichners Heinz Emigholz. PERRET IN FRANKREICH UND ALGERIEN (D 2012, 1. & 24.2.), der zweite Teil seiner Reihe "Aufbruch der Moderne" zeigt 30 Bauwerke und Ensembles der französischen Architekten und Bauingenieure Auguste und Gustave Perret. Auguste Perret (1874–1954) hat den Betonbau meisterlich verfeinert und zu einem klassischen Ausdruck gebracht. Parallel zur Ausführung zahlreicher Bauprojekte in Frankreich hat Perret auch unter den Bedingungen des Kolonialismus in Nordafrika gebaut. Der Film zeichnet diese Zweiteilung chronologisch nach. Sichtbar wird ein differenzierter Umgang mit dem "architektonischen Erbe" in auseinanderstrebenden Kulturen.
FilmDokument: "Wir fahren nach Amerika"
Shirley Clarke: "Portrait of Jason"
Preise der unabhängigen Jurys
Die unabhängigen Jurys der Berlinale vergaben Preise an vier Filme aus dem Programm des Forums. Der Internationale Verband der Filmkunsttheater, die Conféderation Internationale des Cinémas D'Art et Essai (C.I.C.A.E.), prämierte den georgischen Beitrag GRZELI NATELI DGEEBI (IN BLOOM) von Nana Ekvtimishvili und Simon Groß. KRUGOVI (CIRCLES) von Srdan Golubovic erhielt den mit 2.500 Euro dotierten Preis der Ökumenischen Jury, die auch eine lobende Erwähnung für SENZO NI NARU (ROOTS) von Kaoru Ikeya aussprach. Der 23. NETPAC-Preis (Network for the Promotion of Asian Cinema) ging an den palästinensischen Film LAMMA SHOFTAK (WHEN I SAW YOU) von Annemarie Jacir, und der Preis der Tagesspiegel Leserjury geht an Peter Liechtis VATERS GARTEN - DIE LIEBE MEINER ELTERN.
Caligari- und FIPRESCI-Preis für "Hélio Oiticica"
HÉLIO OITICICA von Cesar Oiticia Filho erhält sowohl den Caligari- als auch den FIPRESCI-Preis. Der von den Kommunalen Kinos und dem FILM-DIENST gestiftete Caligari-Preis ist mit 4.000 Euro dotiert. Der Preisträger erhält 2000 Euro, die andere Hälfte des Betrages wird für Werbemaßnahmen verwendet, um weitere Kinoaufführungen in Deutschland zu begleiten. Seit 2001 stiftet das Modelalbel Trikoton zusätzlicht eine Decke aus ihrer "Voice Knitting Collection", in die Partitur-Auszüge der Komposition Guiseppe Becces zu dem expressionistischen Stummfilm "Das Cabinet des Dr. Caligari" eingestrickt sind.
Klassiker nicht nur für Kinder
Ulrich Gregor im Gespräch mit Claude Lanzmann
Die 63. Internationalen Filmfestspiele Berlin widmen dem französischen Regisseur und Produzenten Claude Lanzmann eine Hommage und verleihen ihm den Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk. Die deutsche Premiere von SHOAH, Lanzmanns neuneinhalbstündigem Dokumentarfilm, der als epochales Meisterwerk der Erinnerungskultur in die Filmgeschichte eingegangen ist, fand 1986 im Forum statt, das sich von Beginn an der der filmischen Aufarbeitung des Holocaust verschrieben hatte. Am heutigen Mittwoch findet ein Gespräch zwischen Claude Lanzmann und dem Gründer und damaligen Leiter des Forums Ulrich Gergor statt. Claude Lanzmann, 1925 als Sohn jüdischer Eltern in Paris geboren, kämpfte in der Résistance, studierte in Frankreich und Deutschland Philosophie und hatte 1948/49 eine Dozentur an der neugegründeten Freien Universität Berlin inne. Er war einer der aktiven Unterstützer der algerischen Unabhängigkeitsbewegung Anfang der 60er Jahre. Seine Auseinandersetzung mit der Shoah, dem Antisemitismus und den politischen Freiheitskämpfen durchziehen sein filmisches wie journalistisches Schaffen. 1972 entstand seine erste filmische Arbeit, die Dokumentation POURQUOI ISRAEL (WARUM ISRAEL), in der er die Notwendigkeit der Staatsgründung Israels aus jüdischer Perspektive darstellt. In dem Film TSAHAL, der 1995 im Forum lief, porträtiert er Frauen und Männer, die in der israelischen Armee dienen. SOBIBOR, 14 OCTOBRE 1943, 16 HEURES (SOBIBOR, 14. OKTOBER 1943, 16 UHR) über den Aufstand im Vernichtungslager Sobibor in Polen wurde 2002 ebenfalls im Forum vorgestellt.
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