Camp ist eine Lüge, die die Wahrheit erzählt. Camp ist ein unerwartet starkes Bekenntnis zum Trivialen. Camp ist so schlecht, dass es wiederum gut ist. Camp ist so gut, dass es wiederum gut ist. Camp stellt die Frage, was wäre, wenn die Personen, die diesen Film gemacht haben, auch queer sind? Camp ist ein schwer definierbarer Begriff, der aus der queeren Subkultur des 20. Jahrhunderts kommt, und welchen Susan Sontag 1964 in den kulturwissenschaftlichen Diskurs eingeführt hat. Bezeichnend für einen perversen produktiven Blick auf kulturelle Produkte und ein Lebensstil zugleich, ermöglicht der Begriff Camp neue Perspektiven auf Filme, Stars und Stilrichtungen der Vergangenheit und Gegenwart. Als Teil des von Susanne Sachsse und Marc Siegel kuratierten Festivals "Camp/Anti-Camp" (19.–21. April, HAU) zeigt das Arsenal im März und April wichtige mit Camp assoziierte Filme, um die Relevanz des Begriffes zu hinterfragen.
Die DEFA-Stiftung präsentiert
In ihrer monatlichen Filmreihe widmet sich die DEFA-Stiftung im März einer der wenigen Regisseurinnen der DEFA, Iris Gusner.
Der Standpunkt der Aufnahme
Das Programm "Der Standpunkt der Aufnahme" setzt eine Reihe zu politischer Film- und Videoarbeit aus dem Herbst 2010 fort. In regelmäßigen Abständen werden Filmemacher und Videokünstler eingeladen, eigene Arbeiten vorzustellen und diese in Bezug zu einem Film aus dem Arsenal-Archiv zu setzen.
FilmDokument: Von AGFA zu ORWO. Unternehmensfilme aus Wolfen
Die Filmfabrik Wolfen ist für Agfacolor bekannt. In der DDR blieb sie der einzige Hersteller von Foto- und Kinefilm, seit 1964 unter dem Warenzeichen ORWO. Image- und Werbefilme der Filmfabrik bieten einen Produktquerschnitt, erlauben Rückschlüsse auf die betriebliche Selbstdarstellung, zeigen Formate und Verschiebungen des Genres Werbefilm. Alle Filme betonen das breite Sortiment und die internationale Kundschaft. Mit ORWO rückten die "sozialistischen Produktionsverhältnisse" deutlicher in den Blick. Zugleich sind die Filme Fundgruben des innermedialen Verweisens. Sie erklären die Fototechnologie, integrieren Setaufnahmen und Spielfilmszenen. Ihre Beweiskraft ziehen sie primär daraus, dass auf dem Material gedreht wurde, das es zu verkaufen galt. (Ralf Forster)
KinoPolska
Grimme-Preis für "Dreileben"
Das im Forum 2011 uraufgeführte Filmprojekt "Dreileben" von Dominik Graf, Christian Petzold und Christoph Hochhäusler ist mit dem Grimme-Preis Spezial ausgezeichnet worden. Das Projekt geht auf einen Mailwechsel der drei Regisseure über Filmästhetik, die Berliner Schule, Deutschland und das Genre (veröffentlicht in der Zeitschrift "Revolver") zurück. Zwei Jahre später beschlossen sie, die theoretische Diskussion mit einem gemeinsamen Filmprojekt fortzuführen: drei individuelle Geschichten, die um denselben Fait divers kreisen, die Flucht eines verurteilten Straftäters. Grafs KOMM MIR NICHT NACH erzählt von einer Polizeipsychologin, die an ihrem Einsatzort alte Bekannte trifft. In Petzolds ETWAS BESSERES ALS DEN TOD erlebt ein Zivildienstleistender eine Liebesgeschichte ohne Perspektive. Und Christoph Hochhäusler lässt in EINE MINUTE DUNKEL einen rastlosen Polizisten auf der Jagd nach dem Geflohenen falsche Gewissheiten anzweifeln. Drei Filme, drei Stile, drei spannende Annäherungen, Abschweifungen, Auseinandersetzungen. Ermöglicht haben das deutsche Fernsehsender, was einen besonderen Reiz ausmachte: "… dieses Arbeiten im Angesicht des TV-Mainstreams, an seinem Rand, im Widerspruch und trotzdem, ob gewollt oder nicht, im Kommentar dazu – das finde ich/fand ich schon immer extrem kreativ." (Dominik Graf)
Ein Abend für Karl Winter
Filmmakers' Choice
Was ist Kino? Kleine Geschichte des Kinos der Tiere
Klassiker nicht nur für Kinder
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Die internationalen Programme von Arsenal on Location sind eine Kooperation mit dem Goethe-Institut.