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Digitalisierung und Erhalt

Zum Archivbestand des INCA zählen 16mm und 35mm Filmrollen, darunter ungeschnittenes Material, sowie Magnettonbänder. Aufgrund der schlechten Lagerbedingungen ist das gesamte Material vom "Essig-Syndrom" befallen. Zum Zeitpunkt der Digitalisierung im Sommer 2012 befand es sich bereits in einem sehr fortgeschrittenen Zustand der Zersetzung. Vor Ort gibt es keine technischen Möglichkeiten, diese Filme zu sichten und zu projizieren, um sie einem Publikum zugänglich zu machen. Das primäre Ziel von „Animated Archive" war daher der Erhalt dieses kollektiven, filmischen Gedächtnisses.

In einem ersten Schritt wurde in Bissau eine Auflistung des existierenden Materials vorgenommen. Andreas Sollacher (ARRI München) konstruierte dafür ein manuell bedienbares Sichtungsgerät, das zum Herstellen einzelner Stills aus den Filmrollen diente. Anhand dessen konnte das Material katalogisiert sowie der Zustand des Materials festgestellt werden. Die Sichtung der Filmrollen wurde von Filipa César und den Filmemachern Flora Gomes und Sana na N’Hada begleitet. Im zweiten Schritt konnte das Filmmaterial nach Berlin transportiert, gereinigt und digitalisiert werden.

Die Digitalisierung durch das Projekt „Animated Archive“ bietet den Ausgangspunkt für zukünftige Projekte, die sich der inhaltlichen Auseinandersetzung mit diesem Filmerbe widmen können.

„Animated Archive“ ist ein Projekt des Arsenal – Institut für Film und Videokunst, konzipiert und durchgeführt von Filipa César in Zusammenarbeit mit den Filmemachern Suleimane Biai, Flora Gomes und Sana na N’Hada sowie dem Leiter des INCA Carlos Vaz.

Projektbeteiligte Reiner Meyer (Kornmanufaktur, Berlin), Nuno da Luz (Assistenz), Marta Leite (Assistenz), Andreas Sollacher (ARRI München), Marian Stefanowski (Filmvorbereitung, Arsenal), Suleimane Biai, Onélio Cardoso, Joaquim Gomes, Fátima Silva, Felismina Tavares, Carlos Vaz (INCA, Bissau)

Das Projekt wurde ermöglicht durch die Förderung im Kulturerhalt-Programm des Auswärtigen Amtes und durch die Unterstützung des Goethe-Instituts in Dakar.

Dank an Jaime Azinheira, Jorge Biague, Suleimane Biai, João Botelho, Elsa César, Rosa César Waschke, Natxo Checa, Manuel da Costa Cabral, Renata Diack, Antje Ehmann, Rita Fabiana, Harun Farocki, Diogo Ferreira, Gonçalo Galvão Teles, Gorka Gamarra, Flora Gomes, Cristina Guerra, Doris Hegner, Tobias Hering, Tanja Horstmann, Marta Leite, Mónica Lima, Victor Lopes, Policarpo Marcos Lopes, Nuno da Luz, Colin MacCabe, Chris Marker, Diana McCarty, Doreen Mende, Philip Metz, Reiner Meyer, Avi Mograbi, Eglantina Monteiro, Sara Moreira, Christian Ndombi, Sana Na N’Hada, Silvia Nissen-Hülse, Filipa Oliveira, Júlio Pereira, Stefan Pethke, Alexandra Pinho, Angela Reedwisch, Uwe Rieken, Markus Ruff, David Rych, Silvia Scharf, Stefanie Schulte Strathaus, Carlos Schwarz Silva, Maria João Seixas, Catarina Simão, Valerie Smith, Andreas Sollacher, Fábio Sousa, Inês Teixeira, Guillaume Thiériot, Carlos Vaz, Mark Waschke, Carsten Wille und Guilherme Zeverino.

Weitere Projekte von Filipa César: Luta ca caba inda, Von Boé nach Berlin – Ein mobiles Labor zur Filmgeschichte Guinea-Bissaus