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In einer kargen, ausgetrockneten Gegend am Ende der Welt nimmt das Drama nach Euripides' Tragödie "Iphigenie in Aulis" seinen Lauf: Ein Vater beschließt, das Leben seiner Tochter zu opfern, damit die unerträgliche Dürre ein Ende haben möge.

Ein Film von großer Intensität, für alle Sinne. Ein Film, der das Physische, die Materialität der Dinge und der Körper hervorhebt. Ein Film, der das Drama nicht zuallererst in der Sprache stattfinden lässt. Eine Tragödie ohne viele Worte, ohne Chor und Monologe. Wo die Augen hinschauen: Steine, nichts als Steine. Unbarmherzige Hitze, gleißendes Sonnenlicht, starker Wind, kein Wasser, tote Tiere – es geht ums Überleben. Elementare Kräfte walten, die großen Einfluss auf die Menschen und ihr Tun haben. Die Präsenz der Natur ist gewaltiger als der Widerstand von Ifigenia, die, zur Fremden gemacht, an allem Schuld sein soll. In einer trägen, brütenden Atmosphäre verstreicht die Zeit, und alle warten, bis das Ungeheuerliche geschieht. Ohne plump aktualisiert zu werden, erweist sich der antike Mythos in Extranjera als zeitgenössischer Stoff. Mehr als Schuld und Verantwortung rückt eine andere Frage ins Zentrum: Welche Rolle spielt der/die/das Fremde?

Birgit Kohler

Inés de Oliveira Cézar, geb. 1964 in Buenos Aires. Studium der Theaterregie und Psychologie. Kuratorin am Museum für Moderne Kunst. Regisseurin am Theater und von Werbefilmen. Spielfilme: "La Entrega" (2002), im Forum 2005 mit Como pasan las horas.

Produktion: Morocho Flims, Buenos Aires; Cinegram S.A., Athen; Scorpio Studio, Warschau

Buch: Inés de Oliveira Cézar, Sergio Wolf, Lamberto Arevalo, frei nach Euripides' "Iphigenie in Aulis"

Kamera: Gerardo Silvatici

Darsteller: Carlos Portaluppi, Agustina Muñoz, Eva Bianco, Aymara Rovera, Maciej Robakiewicz

Format: HDCam, Farbe

Länge: 80 Minuten

Sprache: Spanisch

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