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Huangyangchuan, ein kleiner Ort in der Provinz Gansu im Nordwesten Chinas. Eine karge, verkarstete Landschaft. Hier hat Dr. Ma Bingcheng eine gut besuchte Praxis für traditionelle chinesische Medizin. Bei ihm sitzen die Bauern der Gegend und unterhalten sich über ihre Kümmernisse. Die harte Arbeit auf den spröden Äckern ist ihnen anzusehen. Der Arzt fühlt ihnen den Puls, mischt aus Wurzeln, Kräutern und Rinden eine geeignete Medizin und versucht mit leisen Fragen den Krankheiten auf den Grund zu kommen. Einige haben vergeblich versucht, sich in anderen Regionen anzusiedeln. Ein alter Mann leidet an einer Staublunge, die er sich bei der Arbeit in der Kohlenmine zugezogen hat, die es hier einmal gab. Eine eingekaufte Ehefrau aus Sichuan ist ausgerissen, wird erzählt, sie sei nicht die Erste, die versucht, in ihre Heimat zu flüchten.

Der Dokumentarfilmer Cong Feng hört den Gesprächen geduldig zu. Die Kamera bleibt dicht bei den Menschen auf dem Land und ihren Nöten. Die Gesichter prägen sich ein. Am Ende gewinnt man den Eindruck, die Region und ihre Menschen so gut kennengelernt zu haben, als wäre man selbst dort gewesen. So behandelt Dr. Ma's Country Clinic nicht nur die Krankheiten, sondern auch den Gemütszustand von Menschen, die vom chinesischen Wirtschaftsaufschwung vergessen wurden.

Gabriela Seidel-Hollaender

Cong Feng, geb. 1972 in Chengde/Hebei. Studium der Meteorologie in Nanjing, arbeitete am nationalen meteorologischen Satellitenzentrum in China. Von 2002 bis 2005 Kulturredakteur einer Wochenzeitung. Cong Feng hat eine Gedichtsammlung veröffentlicht und als Fotograf gearbeitet. 2005 drehte er seinen ersten Dokumentarfilm.

Produktion: Cong Feng, Beijing

Kamera: Cong Feng

Format: DVCam, Farbe

Länge: 215 Minuten

Sprache: Mandarin

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