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Ruhig gleitet die Kamera an erschöpften, aber auch hoffnungsvollen Gesichtern entlang, verweilt bei Männern und Frauen, die illegal per Schiff von Mindanao, der südlichsten Inselgruppe der Philippinen, nach Malaysia gelangen wollen. Dieser Spielfilm fängt ihre Geschichten und Schicksale ein. Sheron Dayocs Regiedebüt erzählt von einem Zustand des Wartens, des Stillstands, des Ausharrens. Es geht um Menschen, die eine neue Existenz suchen, weil ihnen ihre Heimat keine mehr bieten kann: Wanderarbeiter, Schmuggler, Händler. Eine Prostituierte, die den Trip schon mehrmals unternommen hat. Zwei Schwestern, die in Malaysia ihre spurlos verschwundene Mutter suchen, die dort vor einiger Zeit Arbeit gesucht hat. Ein kleines Mädchen und sein größerer Bruder, die ebenfalls an Bord gehen wollen, sprechen eine andere Sprache als die anderen. Später sieht man, wie die Kleine mit dem immer ernsten Gesicht von zwei Jungs gejagt und mit Steinen beworfen wird, weil sie Muslimin ist.
Ohne Psychologie, ohne Dramen oder große Erklärungen bringt Sheron Dayocs Film dem Zuschauer Existenzen näher. Dabei lernt man ganz beiläufig die Philippinen als ein Land der unterschiedlichsten ethnischen und religiösen Bevölkerungsgruppen und ihrer gegenseitigen Diskriminierungen kennen. (Anke Leweke)

Sheron Dayoc, geb. 1981 in Zamboanga City, Philippinen, studierte am Filminstitut der University of the Philippines, am Mowelfund Film Institute, Quezon City, Metro Manila, und an der Asian Film Academy in Pusan, Korea. Halaw ist sein erster abendfüllender Film.

Produktion: Los Peliculas Linterna Studio, Zamboanga City

Buch: Sheron Dayoc

Kamera: Dexter Dela Pena, Arnel Barbarona

Darsteller: Romeo John Arcilla, Maria Isabel Lopez, Arnalyn Ismael

Format: D-Cinema, Farbe

Länge: 78 Minuten

Sprachen: Tagalog, Sama-Tausug, Bisaya

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