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„LA ROUGE ET LA NOIRE führt ein unvollendetes Drehbuch von Luc Moullet fort, das den Diebstahl von „la pénélope“ beschreibt, einer Kamera der Firma Aaton, die sowohl im 35 mm Filmformat, als auch digital aufzunehmen in der Lage ist – in gleichbleibender Qualität. Ein Film in Form eines Kaleidoskops: Der Dreh- und Angelpunkt dieses Portraits des Aaton-Gründers Jean-Pierre Beauviala – der, unter anderem, den „time-code“ und die leichten Kameras entwickelte, die von der Nouvelle Vague benutzt wurden (insbesondere die sogenannte „bush camera“, die speziell für Jean Rouche entworfen wurde) – ist der Haupthandlungsstrang um zwei Diebinnen, die aus dem Off sprechen und deren Identitäten erst ganz zum Schluss enthüllt werden. Der Film webt seine Leinwand aus einer Vielzahl unterschiedlicher Bildstile: Beauvialas private, auf 16mm-Film gedrehte Archive, Bilder, die die Künstlerin in den Aaton-Werkstätten produziert, digital eingefügte Bilder eines kleinen Monsters, das auf der Leinwand eine Metamorphose durchläuft. Letzteres, eine Variante der ‚Katze auf der Schulter’, einer Ikone aus einer Aaton Werbekampagne, durchstreift und stört den Film – potentielle Gefahr einerseits, und linearer Handlungsfaden andererseits. Durch die Entkopplung von Ton und Bild kreiert Isabelle Prim eine Lücke zwischen der Handlung und ihrem Kommentar und erhöht die Zahl der bildbezogenen Signifikanten bis zu dem Punkt, an dem wir beginnen dem, was wir gezeigt bekommen, zu misstrauen. Bis hin zum finalen Ausrutscher, wenn die Diebinnen die Kamera betreffend in Verwirrung geraten und sich mit Beauvialas eigener aus dem Staub machen – jener, die er zum drehen seiner Archive benutzt. Der Kreis schließt sich.“ (Mathilde Villeneuve)

Produktion: Le Fresnoy mit Unterstützung von Aaton
Buch: Luc Moullet
Bildgestaltung: Alexandra Sabathé
Musik und Sounddesign: Géry Petit
Darsteller: Jean-Pierre Beauviala, Luc Moullet, Thora Van Male, Julien Anselmino, Arielle Dombasle, Raymond Depardon
Format: HDCAM
Länge: 74 Minuten

Isabelle Prim wurde 1984 in Paris geboren. Ihre künstlerische Praxis umfasst experimentelle Filme, Videoinstallationen und Animation. Ihr Film Mademoiselle Else (2010) wurde auf dem Filmfestival Locarno gezeigt. Mit CREAMY KRIMI (2008) war sie im Forum Expanded vertreten. Weitere Filme und Videoinstallationen: CLIPEATA (2009), ET ORNEMENT (AND ORNAMENT) (2008), LET'S SCORE (2007), THE WET INDEX (2006).

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