Direkt zum Seiteninhalt springen

Download Katalogseiten (PDF)
Download Katalogseiten Forum 1992 (PDF)

Tom Kalins visuell atemberaubendes Schwarzweiß-Spielfilmdebüt SWOON erzählt die wahre Geschichte von Nathan Leopold und Richard Loeb, zwei wohlhabenden jüdischen Collegestudenten, die 1924 in Chicago einen 14-jährigen Jungen entführten und brutal ermordeten. Überzeugt von ihrer intellektuellen Überlegenheit nahmen sie sich vor, das „perfekte Verbrechen“ zu begehen, wurden in der Folge verhaftet, vor Gericht gestellt und zu lebenslangen Gefängnisstrafen verurteilt. Zwar hatte dieser berühmte Kriminalfall schon zuvor zwei Filme inspiriert – Alfred Hitchocks „Rope“ (1948) und Richard Fleischers „Compulsion“ (1959) –, aber erst Swoon thematisierte auf komplexe Weise jene Diskurse, die nicht nur dem pathologischen Akt zugrunde lagen, sondern auch das mordende Paar für pathologisch erklärten. Kalins Film thematisiert sowohl offen die Homosexualität seiner Protagonisten als auch die Homophobie (und den Antisemitismus) der forensischen Psychologie seinerzeit. Dieser kunstvolle und politisch provokative Film ist noch 20 Jahre nach seinem Entstehen eines der besten Beispiele des „New Queer Cinema“ und des US-amerikanischen Independent-Filmschaffens der 90er Jahre. (Marc Siegel)

Tom Kalin, geb. 1962 in Chicago, studierte zunächst Malerei, dann Fotografie und Video am School of the Art Institute of Chicago. 1992 entstand sein erster abendfüllender Spielfilm SWOON. Seither ist Tom Kalin als Regisseur, Drehbuchautor und Produzent tätig. Darüber hinaus ist er Professor an der School of the Arts der Columbia University und an der European Graduate School in Saas-Fee (Schweiz).

Produktion: Intolerance Productions, New York
Buch: Tom Kalin, Hilton Als
Kamera: Ellen Kuras
Darsteller: Daniel Schlachtet, Craig Chester jr., Crowe Ron Vawter, Michael Kirby, Michael Stumm
Format: 35 mm, Schwarzweiß
Länge: 88 Minuten
Sprache: Englisch

Gefördert durch:

  • Logo des BKM (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien)
  • Logo des Programms NeuStart Kultur