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Die Schwester eines technischen Mitarbeiters der Gebrüder Lumière heiratet. Festlich gekleidete Gäste betreten über eine breite Treppe das Gebäude, in dem die nach außen gerichtete Kamera steht. Sie kommen vom Kirchplatz, der im Hintergrund zu sehen ist. Das Schwarz-Weiß, die Kleidung, das Straßenbild: eine Fotografie aus dem vorletzten Jahrhundert. Als die Gruppe beginnt, sich in Bewegung zu setzen, scheint es, als würde sie an der Hochzeit vorbei unsere Gegenwart beschreiten.
Wir sehen die eng genähten Kleider der Frauen und denken darüber nach, wie sie es darin aushalten. Wir sehen die Aufregung im Gesicht eines Jungen. Wir beginnen uns zu fragen, wie lange es dauert, bis jemand die Linse der Kamera und damit das Bild verdeckt. Beim Warten entdecken wir hinter den Gästen eine fahrende Kutsche. Wenn wir den Blick wieder nach vorne richten, ist die Fotografie nicht mehr die gleiche.
Unsere Augen wandern von vorne nach hinten, von links hinten nach rechts vorn, ist die Leinwand konkav oder konvex? Sind wir es, die durch die Fläche des Bildes hindurch diese Tiefe erzeugen? Stummfilm, Avantgarde und digitales 3D: 120 Jahre Filmgeschichte verschmelzen zu einem einzigen Kinoereignis. (Stefanie Schulte Strathaus)

Ken Jacobs, geb. 1933 in New York, studierte Malerei. Erste Filme realisierte er 1955. 1969 gründete er das Department of Cinema an der State University of New York, wo er als Professor von 1974 bis 2000 lehrte. Neben seiner Tätigkeit als Hochschullehrer hat er eine Vielzahl von experimentellen Filmen und Videos gedreht, die weltweit gezeigt werden.

Produktion: Ken Jacobs, New York
Kamera: Charles Moisson
Format: DCP 1:1.33 (4:3), Schwarz-Weiß
Länge: 74 min
Sprache: Englisch

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