Direkt zum Seiteninhalt springen

Wenn ein Krieg die Zerstörung von Erinnerung auslöst, dann ist das eine Sache. Doch es gibt auch einen versteckten Krieg – wenn Erinnerung als Folge eines mehr oder weniger bewussten Vergessens stirbt. Wie können wir unsere Geschichte erzählen, wenn wir uns von unserer Erinnerung entfernen? Vor einem Jahr betraten wir die Geschichte durch einen Riss in der Zeit: Ein Zufallsfund in verlassenen Räumen der ehemaligen nigerianischen Colonial Film Unit brachte hunderte verrosteter Filmdosen zu Tage. Diese Entdeckung führte wiederum zu einem weiteren, enormen Fund: Circa 10.000 Filmdosen, in relativ gutem Zustand, im National Film- und Videoarchiv in Jos. Deren plötzliche Existenz warf Fragen auf: Welchen Wert hat ein Filmarchiv und welchen Nutzen? Was gehört dazu, Zugang zu einem Filmarchiv zu erlangen? Welche institutionellen und infrastrukturellen Gegebenheiten sind nötig, um ein Filmarchiv am Leben zu halten? (Didier Cheeka)

Teil der Präsentation ist die Vorführung einer digitalisierten Rolle des Films Shaihu Umar, der derzeit vom Arsenal mit Unterstützung des Auswärtigen Amts und in Zusammenarbeit mit dem Nigerianischen Kulturinstitut und der Nigerian Film Corporation restauriert wird. Shaihu Umar ist eine Verfilmung des gleichnamigen Buches von Abubakar Tafawa Balewa, dem ersten Ministerpräsidenten von Nigeria, der von 1957 bis 1966 amtierte. Der Film galt seit Jahrzehnten als verschollen.

Didi Cheeka ist ein off-Nollywood-Regisseur und Filmkritiker. Er ist Mitgründer und Kurator der Lagos Film Society sowie der Lagos Film Review. Didi Cheka initiierte das Archivprojekt der Lagos Film Society ,Reclaiming History, Unveiling Memory‘, dessen Ziel es ist, die wiederentdeckten Filme der nigerianischen Colonial Film Unit zu restaurieren, zu digitalisieren und kuratorisch aufzuarbeiten.

Der Vortrag findet in englischer Sprache statt.

Gefördert durch:

  • Logo des BKM (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien)
  • Logo des Programms NeuStart Kultur