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Performance

[Ein Wiegenlied für Kabel]

– C’est qui qui pleure dans la nuit?
– Ce sont les cables qui s’ennuient.


In ihrer Performance geht Ute Waldhausen dem Outcast und sozial Vergessenen, lebendig Begrabenen nach. Dem Teil der Gesellschaft, welcher unsichtbar geworden ist. Anhand von ausrangierten Kellerkabeln stellt sie die Frage nach deren möglichem produktiven Restpotential.
Es geht um Elektrizität und Leitfähigkeit und um DIE Restenergie: etwas, was uns eigentlich bewegt.
Das Residuum gilt als eine analytisch nicht weiter auflösbare Gefühlsstruktur. Bedürfnisstrukturen und Handlungsäußerungen entziehen sich demnach jeglicher Rationalisierung.
Die Situation bewegt sich zwischen Telepathie, Exorzismus und Wiegenlied.

Ute Waldhausen, geboren 1972 in der DDR, lebt und arbeitet in Berlin, London und in den Bergen. Nach einer jugendlichen Sportkarriere in der DDR wendet sie sich der Performance, dem Bewegtbild und dem Klang zu. Heute übt sie ihre physische und spirituelle Recherche auf der Bühne, in Galerien, auf dem Sportplatz und auf ihrem Blog (https://swaproutine.wordpress.com) aus.


Wiegenlied für Kabel

Sie kamen von der Rolle
und gingen ihren Weg
doch alle schlossen Kreise
und fanden ihren Sinn

Das Kabel hier, das weint nicht
weil es so einsam ist,
es sucht in sich das Weite
doch findet nichts verrückt

Die Isolierung drückt es
hinein auf sich zurück
es flüchtet in die Mitte
und gleitet auf den Grund

Durch seine Adern flossen
Signale und viel Strom
vergessen in der Kiste
scheint das Ende gekommen sein

So geht zur Ruh ihr Phasen
die Weißen, Rot und Schwarz
Salate Trommeln Bäume
Ich wünsch Euch Träume

Ich wünsch Euch gute Nacht

Ute Waldhausen

Regie Ute Waldhausen.

Foto: © Robert Schalinski

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