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Panel mit Jemma Desai und Olivier Marboeuf

16. Juni, 19:30 Uhr

In westeuropäischen Ländern imaginiert sich der Kulturbetrieb gerne als offen, progressiv und international. Doch Diskriminierung zählt auch hier zum Alltag; sie macht weder vor den Absperrungen eines Filmsets noch vor den Proben an renommierten Theaterhäusern Halt, und Diversitäts-Beauftragte erfüllen oft nicht mehr als eine Feigenblattfunktion. Welche Erfahrungen machen Kulturarbeiter*innen of color? Welche Gegenentwürfe entwickeln sie? Und wie lassen sich die Räume und Institutionen der Kultur gestalten, damit sie der gesellschaftlichen Heterogenität gerechter werden als bisher?

Ein Panel in englischer Sprache mit Jemma Desai und Olivier Marboeuf, moderiert von Katarina Hedrén

Aufzeichnung Panel „Creating spaces, sharing spaces“

Über die Teilnehmenden

Jemma Desai lebt in London. Für ihre filmkuratorische Arbeit greift sie auf Recherche-, Schreib- und Performancepraktiken sowie auf informell organisierte Studierzirkel zurück. Sie hat in den Bereichen Vertrieb, Kinoauswertung und Festivalprogrammierung gearbeitet. In ihrem aktuellen Projekt, „This work isn't for Us“, widmet sie sich der Frage, welchen Preis es hat, wenn institutionelle Reformen auf Grundlage von „Diversitätsstrategien“ durchgesetzt werden, die auf weißer Vorherrschaft beruhen. Sie hat für das British Film Institute (BFI) und das British Council gearbeitet und interessiert sich für die Frage, wie imperialistische Strukturen durch institutionalisierte Arbeitsprozesse reproduziert werden und wie sich diese Strukturen auch in der Art und Weise wiederfinden, wie wir mittels Kunst interagieren. Zurzeit ist Jemma Desai Head of Programming beim Berwick Film & Media Arts Festival und steht kurz davor, einen PhD zu absolvieren, in dem sie sich mit den Geschichte(n) emanzipatorischer Performance- und Bewegtbildpraktiken und den Möglichkeitsräumen auseinandersetzt, die durch die abolitionistische Praxis an der Central School of Speech and Drama eröffnet wurden. Weitere Informationen über Desais Arbeit finden sich hier.

Olivier Marboeuf ist Autor, Geschichtenerzähler und Kurator. Von 2004 bis 2018 leitete er in Les Lilas in den Pariser Banlieus das von ihm gegründete unabhängige Kunstzentrum Espace Khiasma. Dort konzipierte er eine Veranstaltungsreihe, die sich anhand von Ausstellungen, Filmvorführungen, Diskussionen, Performances und Gemeinschaftsprojekten der Repräsentation von Minderheiten widmete. Olivier Marboeuf interessiert sich für Formen des Wissenstransfers und erfindet, aufbauend auf Gesprächen und spekulativen Narrativen, permanente und temporäre Strukturen. Zurzeit arbeitet er als Filmproduzent bei Spectre Productions. Aktuelle Texte finden sich auf seinem Blog Toujours Debout.

Katarina Hedrén ist Filmkuratorin und -kritikerin und lebt in Johannesburg. Sie war Leiterin des schwedischen CinemAfrica Film Festivals und des südafrikanischen European Film Festivals. Zurzeit ist sie Mitglied der Auswahlkomitees des FESPACO in Ouagadougou und des Film Africa in London. Ihre Texte und Kritiken sind an verschiedener Stelle erschienen, unter anderem auf der panafrikanischen Plattform Africa is a Country, im schwedischen FLM Magazine und in der Anthologie Gaze Regimes – Films and Feminisms in Africa (Mistry & Schuhmann, Wits University Press, 2015). 

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