Direkt zum Seiteninhalt springen

Während des viertägigen Diskursprogramms lassen sich zwei Panels und eine Lecture im Livestream auf unserer Webseite verfolgen. Eine weitere Lecture und die interaktive Abschlussdiskussion finden als Zoom-Meeting statt, wofür eine Registrierung notwendig ist. Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist kostenfrei.

Die Veranstaltung fand vom 16. bis zum 19. Juni im digitalen Raum statt. Die Aufzeichnungen der jeweiligen Veranstaltungen sind auf den jeweiligen Unterseiten zu sehen. Die interaktive Zoom-Diskussion vom 19. Juni zum Thema Strategien und Aussichten fand als Workshop-Format statt und wurde nicht aufgezeichnet. 

Räume schaffen, Räume teilen

16. Juni, 19:30 Uhr

In westeuropäischen Ländern imaginiert sich der Kulturbetrieb gerne als offen, progressiv und international. Doch Diskriminierung zählt auch hier zum Alltag; sie macht weder vor den Absperrungen eines Filmsets noch vor den Proben an renommierten Theaterhäusern Halt, und Diversitäts-Beauftragte erfüllen oft nicht mehr als eine Feigenblattfunktion. Welche Erfahrungen machen Kulturarbeiter*innen of color? Welche Gegenentwürfe entwickeln sie? Und wie lassen sich die Räume und Institutionen der Kultur gestalten, damit sie der gesellschaftlichen Heterogenität gerechter werden als bisher?

Ein Panel in englischer Sprache mit Jemma Desai und Olivier Marboeuf, moderiert von Katarina Hedrén

Ein selbstbestimmter und fortlaufender Prozess der Einmischung

17. Juni, 20 Uhr

Die Beiträge zu „Fiktionsbescheinigung. 16 filmische Perspektiven auf Deutschland“ sind Vorschläge, den weißen deutschen Blick mit vielfältigen, intersektionalen Perspektiven zu parieren. Allen Filmen gemein ist eine eigene visuelle und textuelle Praxis der Zeugenschaft von innen, nicht vom Rand. Die Kurator*innen erläutern ihre Motive und fragen, wie ästhetische und gesellschaftlichen Strategien ineinandergreifen.

Ein Panel in englischer Sprache mit Karina Griffith, Jacqueline Nsiah, Biene Pilavci, Enoka Ayemba und Can Sungu, moderiert von Matthias Dell

Double Agency: Komplexe Standpunkte in der postkolonialen Filmanalyse

18. Juni, 19:30 Uhr

Analytische Filmpraktiken helfen, zu beleuchten, in welch problematischer Weise westliche Darstellungen von Menschengruppen und Kulturen durch das Erbe des kolonialen Blicks bestimmt werden. Aber wieso müssen dann auch diese Praktiken dekolonisiert werden? Mit welchen Potenzialen und Dilemmata sind nicht-weiße Filmemacher*innen und Medienpraktiker*innen konfrontiert, wenn sie ihr Verhältnis zu kolonialen Medienpraktiken untersuchen? Diesen Fragen nähert sich Kevin B. Lee anhand von drei Fallbeispielen, in denen jeweils verschiedene Strategien zum Einsatz kommen: Reenactment, Recutting, Reframing.

Lecture in englischer Sprache von Kevin B. Lee.

Film als Selbstbestimmung am Beispiel von „Alleine tanzen“ 

19. Juni, 15 Uhr

In „Alleine tanzen“ nähert sich die Regisseurin Biene Pilavci ihrer eigenen Familie und den Erfahrungen von Gewalt und Dysfunktionalität, die ihre Kindheit prägten. In ihrer Lecture fragt sie, wie der Film zu einem Instrument der Selbstbestimmung werden konnte, und gibt darüber hinaus Hilfestellungen zur Gesprächsführung mit Protagonist*innen, zur Kamera- und Schnittökonomie, zur Dramaturgie, zur Kommunikation vor und hinter Kamera. Nicht zuletzt macht sie sich Gedanken über das Verhältnis zu den Zuschauer*innen, die auf den Film oft hilflos und verstört reagierten.

Eine Lecture in deutscher Sprache mit Biene Pilavci.

Strategien und Aussichten 

19. Juni, 20 Uhr

Was tun, wenn ein Rollenangebot Stereotype reproduziert? Wie lässt sich Sichtbarkeit für Filme von Sinti und Roma herstellen? Welche Möglichkeiten haben Filme, von Flucht zu erzählen? Welche Beziehungen knüpfen sich zwischen deutsch-türkischem und türkischem Kino? Dies sind nur einige der Fragen, die diese Diskussionsrunde stellt. Acht Schauspielerinnen, Festival- und Filmemacher*innen sowie Wissenschaftler*innen sprechen über ihre Berufspraxis, über ihre Strategien und Erkenntnisse und laden die Teilnehmer*innen in Break-out-Räumen dazu ein, ihre Erfahrungen zu teilen und Standpunkte zu debattieren.

Interaktive Zoom-Diskussion mit Ömer Alkin, Thelma Buabeng, Hamze Bytyçi, Sun-ju Choi, Djamila Grandits, Sheri Hagen, Mateja Meded und Lima Sayed in englischer und deutscher Sprache und mit Gebärdendolmetscher*innen, gehostet von Benita Sarah Bailey.

Gefördert durch:

  • Logo des BKM (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien)
  • Logo des Programms NeuStart Kultur