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L’état et moi

Filmstill aus „L’état et moi“ von Max Linz. Zwei Frauen in Fantasieuniformen sitzen auf einer Bühne. Eine hält ein altmodisches Gewehr in der Hand.
© Markus Koob, SchrammFilm, Salzgeber
  • Regie

    Max Linz

  • Deutschland / 2022
    85 Min. / OmU + OmE

  • Originalsprache

    Deutsch, Französisch

Für L’ÉTAT ET MOI erfindet Max Linz einen Komponisten namens Hans List, der 1871 auf den Barrikaden der Pariser Kommune kämpfte, bevor er in der Gegenwart zu neuem Leben erwacht. Als Sans Papiers bewegt er sich durch Berlin-Mitte. Seine Komposition „Die Elenden“ wird an der Staatsoper geprobt. Inkognito macht er als Komparse mit. Sophie Rois spielt List und dessen Nemesis, die Richterin Praetorius-Camusot, in einer Doppelrolle. Ein tolpatschiger Rechtsreferendar, eine berlinernde Museumsaufsicht (unnachahmlich: Kerstin Grassmann) und zwei autoritäre Charaktere ergänzen das Figuren-Ensemble. Linz arbeitet mit Namens-, Wort- und Aberwitz, freut sich an Slapstick, Stilbrüchen und Verwechslungen; sein Faible für die Verkettung unwahrscheinlicher Zufälle ist groß. Er aktiviert alle, auch die groben Register der Komödie. Doch unter dem leinwandfüllenden Nonsens wird es ernst: Wie Klassenfragen und Kulturproduktion zusammenhängen, was von Soft-Power-Kulturdiplomatie zu halten ist und in welcher Tradition Polizei und Justiz in Deutschland stehen, all diese Fragen treiben den Film um. Zart singt dazu Sophie Rois: „Mag sein, dass ich verloren habe, doch Rot bleibt eine schöne Farbe.“ (Cristina Nord)

Max Linz, geboren 1984 in Frankfurt am Main, Bundesrepublik Deutschland. Er studierte Filmwissenschaft und Philosophie, anschließend Filmregie. Max Linz ist als Autor und Regisseur tätig. Von 2019 bis 2021 war er Gastprofessor für Bühnenbild/Bühnenraum an der Universität der Künste Berlin. Seine Filme Ich will mich nicht künstlich aufregen (2014) und Weitermachen Sanssouci (2019) wurden im Berlinale Forum gezeigt.

Produktion Anton Kaiser, Florian Koerner von Gustorf, Michael Weber. Produktionsfirma SCHRAMM FILM Koerner Weber Kaiser (Berlin, Deutschland). Regie, Buch Max Linz. Kamera Markus Koob. Montage Kathrin Krottenthaler. Musik Stefan Will, Fabian Reifarth. Sound Design Adrian Baumeister, Henry Uhl. Ton Etienne Haug. Production Design Robin Metzer. Kostüm Nina Kroschinske. Maske Sabine Schumann. Regieassistenz Lukas Hofmann. Mit Sophie Rois, Jeremy Mockridge, Martha Mechow, Bernhard Schütz, Hauke Heumann, Bernd Moss, Sarah Ralfs.

Filme: 2011: Die Finanzen des Großherzogs Radikant Film / The Finances of the Grand Duke Radicant Film (33 Min.). 2012: Das Oberhausener Gefühl – Eine Depressentation in zehn Folgen (68 Min.). 2014: Ich will mich nicht künstlich aufregen / Asta Upset (84 Min., Forum 2014). 2019: Weitermachen Sanssouci (80 Min., Forum 2019). 2022: L'état et moi (85 Min.).

Bonusmaterial

Essay und Gespräch

  • Filmstill aus „L’état et moi“ von Max Linz. Eine Gerichtsszene: Ein Mann sitzt im Zeugenstand und spricht. Im Hintergrund sehen wir eine Anwältin, neben ihr eine Frau in einer altmodischen Uniformjacke.

    Essay

    In „Systemkritik mit Slapstick“ schreibt Ekkehard Knörer über Max Linz und eine neue ebenso politische wie formbewusste Schule Berliner DFFB-Absolvent*innen.

  • Filmstill aus „L’état et moi“ von Max Linz. Fünf Menschen in einer Opernloge folgen interessiert dem Bühnengeschehen.

    Gespräch

    Max Linz und Michael Baute sprechen über L’ÉTAT ET MOI.

Forum Programm 2022

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