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Sofia Bohdanowicz: Es hat mich sehr berührt, wie der Film die Erfahrung der Zuwanderung als eine Art Zurücklassen des eigenen Wesens erkundet. Im Mittelpunkt stehen die Geschichten von Frauen, die gezwungen waren, ihr Leben an einem anderen Ort neu zu erfinden. Es ist dir gelungen, ihre Lebenswege auf ermutigende und authentische Weise zu porträtieren. Kannst du uns etwas zur Entstehungsgeschichte des Films und zur Zusammenarbeit mit deinen Darstellerinnen sagen?

Lina Rodriguez: Die einzigartige Claudia Montoya habe ich 2017 während einer Vorführung meines zweiten Spielfilms MAÑANA A ESTA HORA in Toronto kennengelernt. Zu dieser Zeit arbeitete ich an einem neuen Projekt für einen Spielfilm mit dem Titel SO MUCH TENDERNESS, der den Migrationsweg einer Umweltanwältin aus Kolumbien nach Kanada nachzeichnet. Da Claudia aufgrund ihrer Arbeit als Settlement Worker in Toronto viele Erfahrungen mit der Unterstützung Zugewanderter aus Lateinamerika sammeln konnte, habe ich sie um ihr Feedback zu meinem Skript gebeten. Sie hat sich großzügigerweise bereit erklärt, und nach einem ersten Treffen und Gesprächen hat mich ihr bemerkenswerter Führungsstil derart inspiriert, dass ich ihr und ihrer Arbeit mit diesem Film meine Anerkennung zollen wollte. Ich schlug ihr vor, gemeinsam einen Film zu machen, und bat sie, mir andere Frauen aus Lateinamerika vorzustellen, die sie bereits auf ihren Migrationswegen unterstützt hatte. Sie brachte mich mit Marinela und Ana in Kontakt. Nach monatelangen regelmäßigen Gesprächen mit den Frauen beschloss ich, sie im Rahmen eines Dreierporträts zu den Hauptfiguren meines Films zu machen. Von diesem Zeitpunkt an konzentrierte ich mich darauf, sie näher kennenzulernen, Zeit mit ihren Familien zu verbringen, gegenseitig Erfahrungen auszutauschen und sie in ihrem Zuhause zu besuchen.

Da wir vor den ersten Bild- oder Tonaufnahmen schon Zeit miteinander verbracht hatten, war ich bereits mit ihren jeweiligen Lebenswegen und Routinen vertraut. Allerdings wollte ich dieses „Wissen“ nicht einsetzen, um zu definieren oder zu kategorisieren, was diese Frauen ausmacht. Stattdessen wollte ich die filmische Begegnung mit ihnen individuell gestalten. Dafür entwickelte ich ein audiovisuelles Konzept, das hauptsächlich aus separaten Audioaufnahmen (von Umgebungsgeräuschen und meinen Gesprächen mit den einzelnen Frauen) und Bildaufnahmen (von ihnen, ihrem Zuhause, ihren Familien) bestand. Anschließend wählte ich in enger Abstimmung mit allen dreien die Orte und Handlungen, die ihr Lebensgefüge am besten wiedergaben, und die Themen, über die sie während der Aufnahmen zu sprechen bereit waren. Dieser kontinuierliche Prozess erforderte von uns allen viel Offenheit und Flexibilität, weil sich die Bedingungen quasi täglich durch neue Informationen oder Befindlichkeiten der Frauen ändern konnten. Ich bin ihnen für ihre Großzügigkeit unendlich dankbar: Sie haben mich nicht nur von Anfang an mit offenen Armen empfangen, sondern mir und dem Filmteam auch später, als wir mit den Filmaufnahmen begannen, in allen Phasen ihre Geschichten anvertraut.

Der kontinuierliche Prozess erforderte von uns allen viel Offenheit und Flexibilität, weil sich die Bedingungen quasi täglich durch neue Informationen oder Befindlichkeiten der Frauen ändern konnten

Als ich den Film zum ersten Mal sah, war ich wie gebannt von der Eröffnungssequenz. Die präzise Kadrage der Gebäude und Gemälde vermittelte mir ein Gefühl davon, wie überwältigend der Kontakt mit einer neuen Sprache und Kultur sein kann – ich fühlte mich beinahe selbst wie ein Neuankömmling. Kannst du etwas dazu sagen, wie du die Mittel ausgewählt hast, um diese Erfahrung auf der Leinwand spürbar zu machen?

LR: Tatsächlich bestand eine meiner formalen Strategien für diesen Film darin, ein andauerndes Gefühl der Orientierungslosigkeit bei den Zuschauer*innen zu erzeugen, um ihnen eine Positionierung zu dem, was sie sehen und hören, zu erschweren. Ich war nicht bereit, ein endgültiges Urteil über diese drei Frauen, ihre Geschichten und ihre Erfahrungen zu fällen. Außerdem wollte ich unbedingt einen Eindruck davon vermitteln, wie sich Zuwanderung wirklich anfühlt, weil sie von uns verlangt, dass wir uns in einer neuen Umgebung und Kultur immer wieder aufs Neue zurechtfinden. Dies wollte ich nicht nur dadurch erzielen, dass ich den Abstand zwischen dem Gesehenen und Gehörten durch den Einsatz von zusammenhangslosen Klängen vergrößerte, sondern auch durch die genaue Kadrage und die Komposition der Bilder.

Auf die Frage nach der Form deiner filmischen Umsetzung zitierst du gern Picasso mit den Worten: „Ich suche nicht – ich finde!“ Kannst du mir etwas mehr über die Dreharbeiten und die Zusammenarbeit mit deinem Kameramann Alejandro Coronado erzählen?

LR: MIS DOS VOCES (My Two Voices) ist der dritte Langfilm, den Alex und ich gemeinsam gemacht haben (er war auch Kameramann bei meinen ersten beiden Langfilmen SEÑORITA und MAÑANA A ESTA HORA). In allen meinen Filmen konzentriere ich mich darauf, eine Energie um die Kamera herum zu schaffen, durch die alle Mitglieder des Teams in die Arbeit einbezogen werden und eine Verbindung mit dem Moment und mit der Gruppe herstellen können. Alex hat ein beeindruckendes Einfühlungsvermögen: Er hat ein Gespür für den Raum und die Menschen in der Umgebung seiner Kamera. Diese Verbindung ist auch in den Aufnahmen selbst zu spüren.

Obwohl wir unseren visuellen Ansatz für MIS DOS VOCES genau definiert hatten (ich wusste, dass ich Nahaufnahmen von Gesten mit langen, kontemplativen Einstellungen und Kameraschwenks kombinieren wollte), mussten wir am Set darauf achten, offen für Planänderungen und neue Erkenntnisse zu bleiben. Alex und ich hatten bereits eine Vorstellung von den Filmaufnahmen. Doch erst nachdem wir einen Eindruck von den einzelnen Drehorten gewinnen konnten, waren wir in der Lage, die Einstellungen zu wählen, die zu den Ereignissen zu der Zeit an dem Ort passten. Außerdem habe ich alle Aktivitäten, Requisiten, Kleidungen und Orte für die einzelnen Aufnahmen in enger Absprache mit Ana, Claudia und Marinela ausgewählt.

Alex und ich hatten bereits eine Vorstellung von den Filmaufnahmen. Doch erst nachdem wir einen Eindruck von den einzelnen Drehorten gewinnen konnten, waren wir in der Lage, die Einstellungen zu wählen, die zu den Ereignissen an dem Ort zu der Zeit passten

Wie du bereits erwähnt hast, ist der Unterschied zwischen Suchen und Finden tatsächlich ganz entscheidend für meine Arbeit als Filmemacherin. Ich bemühe mich, diesen Ansatz in allen meinen Filmen zu verfolgen, ganz gleich, ob es sich um Spielfilme, Dokumentarfilme oder „experimentelle“ Filme handelt. Beim Suchen geht es um den Versuch, etwas zu finden, etwas von jemandem zu bekommen. Finden ist das Entdecken oder das zufällige oder unerwartete Wahrnehmen, das Erkennen oder Entdecken von etwas Vorhandenem. Da ich das Filmemachen als einen Prozess des Entdeckens betrachte, bin ich auf Mitarbeiter*innen wie Alex angewiesen, die ebenfalls an einer solchen mehr prozessorientierten Arbeitsweise interessiert sind.

Es war eine sehr beeindruckende Erfahrung, mit dir und deinem Produzenten und Partner, Brad Deane, zusammenzuarbeiten. Du arbeitest zielgerichtet mit einem möglichst kleinen Team. Du schaffst gemeinsame Erfahrungen und legst Wert auf zugewandte und authentische Beziehungen zwischen allen Angehörigen des Teams. Das ist ein sehr persönlicher und liebevoller Ansatz. Bei einigen Filmen kommen sogar deine Eltern zum Einsatz. Kannst du etwas dazu sagen, wie du diese Praxis entwickelt hast und über dein Verständnis von Beziehungen und Familie?

LR: Für Brad und mich ist das Thema eines Films untrennbar mit seiner Machart verbunden. Aus diesem Grund ist es für uns sehr wichtig, alle Details der Produktion zu berücksichtigen und ganz bewusst zu entscheiden, welche Art von Atmosphäre wir in einem bestimmten Film schaffen wollen.

Weil nicht alle Filme auf dieselbe Weise entstehen können, erfordert jeder Film ein eigenes Produktionsmodell. Für einige meiner Filme, wie beispielsweise SO MUCH TENDERNESS, waren etwas größere Crews erforderlich, während für andere, wie MIS DOS VOCES oder AQUI Y ALLÁ (ein Kurzfilm, den ich gemeinsam mit meinen Eltern gedreht habe) kleinere Teams ausreichten. Brad ist ein großartiger Produzent, weil er ein gutes Gespür für den Umfang und die Art des Films hat, an dem wir arbeiten, und dafür sorgt, dass wir alles haben, was wir brauchen. Unabhängig von der Größe eines Films sind wir fest davon überzeugt, dass es wichtig ist, auf branchenübliche Vorgehensweisen zu verzichten und stattdessen eine durchdachte, respektvolle und umsichtige Teamarbeit rund um die Kamera zu fördern, damit wir alle voneinander lernen können.

Unabhängig von der Größe eines Films sind wir fest davon überzeugt, dass es wichtig ist, auf branchenübliche Vorgehensweisen zu verzichten und stattdessen eine durchdachte, respektvolle und umsichtige Teamarbeit rund um die Kamera zu fördern, damit wir alle voneinander lernen können

Wir sind unglaublich stolz auf die fantastischen Teams, die uns bei unseren Filmprojekten unterstützt haben. Uns ist bewusst, dass die vielseitigen Erfahrungen und Perspektiven vor und hinter der Kamera sowohl den Prozess als auch die fertigen Filme selbst geprägt haben.

Dieser Ansatz hat mich wiederum dazu inspiriert, die Rolle der Regie als „allwissend“ zu hinterfragen. Diesem Konzept habe ich mich seit der Filmhochschule widersetzt. Dadurch hatte ich die Möglichkeit, die Arbeit an einem Film als Begegnung um eine Kamera herum zu betrachten, als eine Form der Auseinandersetzung mit der Welt, bei der ich mich mit meinem Team dem Fluss unserer individuellen und kollektiven Erfahrungen hingeben kann. Deshalb folgen wir an jedem Set der Strategie, Cast und Crew die Möglichkeit zu geben, präsent zu sein, sich einzubringen und etwas von sich selbst zu geben. Eine solche Form des Filmemachens mag romantisch erscheinen, doch Brad und ich sind vollkommen davon überzeugt. Es ergibt keinen Sinn, ein Team mit einer Gruppe von Menschen zu bilden und Zeit miteinander zu verbringen, wenn die Bereitschaft und die Gelegenheit, etwas zu nehmen und auch etwas zu geben, nicht vorhanden sind. Das Darstellen, das Sein, die Anwesenheit an einem Ort zu einem bestimmten Zeitpunkt, dies alles ist untrennbar mit dem Strudel von Emotionen und Erfahrungen des Gegenwärtigseins, sowohl vor als auch hinter der Kamera, verbunden.

Für uns geht es beim Filmemachen nicht um den Schaffensprozess, das Erfinden oder die Kontrolle. Es geht um das Verbinden, Zusammenführen, Zuhören, Beobachten, Teilen und Zugegensein. Es geht um einen Ort der Mentorenschaft, Großzügigkeit und Gegenseitigkeit.

In deinen Dokumentarfilmen ist mir aufgefallen, dass du dir die Zeit nimmst, Schichten von Erinnerungen und Bildern anzusammeln. In MIS DOS VOCES stellst du diese Eindrücke gegeneinander und verknüpfst sie miteinander zu etwas, das du häufig als „Wandteppich“ bezeichnet hast. Kannst du uns sagen, wie die Schnittarbeit zu MIS DOS VOCES aussah?

LR:  Wie bereits erwähnt, wollte ich bewusst Töne und Bilder getrennt voneinander aufnehmen, um zu zeigen, dass es unmöglich ist, Ana, Claudia und Marinela bestimmte Identitäten zuzuschreiben. Ausgehend von der Idee des Wandteppichs und des feministischen Konzepts eines relationalen Selbst haben Brad und ich beim Schnitt die Gespräche und Bilder getrennt voneinander bearbeitet. Die Bildsequenzen stellten wir nach Orten oder Tätigkeiten zusammen, beim Schnitt der Gespräche orientierten wir uns an bestimmten Themen, woraus sich sowohl Handlungsstränge als auch ästhetische Verbindungen ergaben.

Die Bildsequenzen stellten wir nach Orten oder Tätigkeiten zusammen, beim Schnitt der Gespräche orientierten wir uns an bestimmten Themen, woraus sich sowohl Handlungsstränge als auch ästhetische Verbindungen ergaben

Anschließend versuchten wir, all diese Teile miteinander zu verknüpfen, immer mit dem Hintergedanken, dass wir es vermeiden wollten, das verwendete Bildmaterial durch den Einsatz von Tonmaterial explizit zu erklären oder zu rechtfertigen und umgekehrt. Wir wollten beide Materialien parallel nebeneinander herlaufen lassen, damit sie sich gegenseitig in ihrer Wirkung verstärken und gleichzeitig die zerrissene Identität von Zugewanderten widerspiegeln. Während die Stimmen der Mitwirkenden von anderen Zeiten und Orten erzählen, werden gleichzeitig Bilder eingeblendet und die beiden Elemente auf diese Weise miteinander verknüpft. Dadurch entstehen Zwischenzeiten und Zwischenräume; die Töne und Bilder sind gleichzeitig hier und anderswo.

Für mich war es eine unglaublich beeindruckende Erfahrung, als Tontechnikerin mit dir zusammenzuarbeiten. Kannst du etwas zur Rolle des Tons in deinem Film sagen?

LR: Ich liebe den Originalton am Drehort, und ich hatte wirklich großes Glück, dass ich dich für diese Zusammenarbeit gewinnen konnte, weil ich großes Vertrauen in deine Instinkte und deine Intuition habe. Wie bereits erwähnt, ist es mein Ziel als Regisseurin, den Mitgliedern meiner Crew Freiräume zu lassen, damit sie ihre eigenen Beziehungen zu den Menschen und Orten im Film aufbauen können. Es war sehr spannend, mich am Set auf dein Gehör zu verlassen und die Atmosphäre und Besonderheiten der Drehorte aus deiner Perspektive zu erkunden.

Beim Sounddesign war ich ganz begeistert, wieder mit Roberta Ainstein arbeiten zu können (sie hat auch das Sounddesign für SEÑORITAS und MAÑANA A ESTA HORA übernommen). Roberta und ich betrachten Sound als erzählerisches und sinnliches Mittel, das ein tieferes Verhältnis des Publikums zu Zeit, Raum und Figuren entstehen lassen kann. Deshalb haben wir in MIS DOS VOCES den Ton (die Stimmen und die Umgebungsgeräusche) als zusätzliche Schichten von „Text“ parallel zu den Bildern eingesetzt. Wir wollten den Zuschauer*innen keine eindeutigen und nachvollziehbaren Klangwelten präsentieren, die ihnen eine sofortige „Verortung“ ermöglichen. Stattdessen konzentrierten wir uns darauf, eine Atmosphäre, einen Rhythmus und ein Gefühl zu erzeugen, und zwar durch eine Kombination aus „Klangteppichen“, die aus den von dir aufgenommenen Hintergrundsounds der einzelnen Drehorte und den körperlosen Stimmen von Ana, Claudia und Marinela zusammengestellt wurden, die von ihren jeweiligen Lebenswegen berichten.

Wir wollten synchrone und nicht-synchrone Sounds als organische Elemente einsetzen, um ein Gefühl für den Ort entstehen zu lassen, das sich in einigen Fällen vertraut und in anderen Fällen bruchstückhaft anfühlt und das Hin und Her zwischen dem Gefühl das Ankommens und der Entwurzelung verdeutlichen soll.

Du hast oft von deinen eigenen Erfahrungen als kolumbianisch-kanadische Künstlerin gesprochen und erklärt, dass sich deine Existenz fließend zwischen den Lebenswelten dieser beiden Länder bewegt. Deine Filme bilden diese komplexe Identität sehr anschaulich ab, berichten jedoch auch von deiner ganz persönlichen Migrationsgeschichte. Warum ist es für dich so wichtig, diese sehr intime Geschichte durch deine Arbeit zu vermitteln?

LR: Ich lebe seit 20 Jahren zwischen Kolumbien und Kanada. Wie viele andere Zugewanderte habe ich mit den täglichen Herausforderungen eines scheinbar gestrandeten Lebens zu kämpfen. Gerade wegen dieser gefühlten Entwurzelung des Selbst habe ich mich in meinem Werk mit der Idee der Inszenierung auseinandergesetzt und darüber nachgedacht, wie wir unsere Identität konstruieren und wie wir diese Identität ausleben (vor anderen, mit anderen, für andere und für uns selbst). Dieser geografische und emotionale Zwischenraum ist zu einem fruchtbaren Boden geworden, auf dem ich mit filmischen Mitteln die Prozesse der Subjektivität und der persönlichen Entwicklung und der Entstehung weiblicher Identität als Schauplatz der politischen Auseinandersetzung erkunden konnte.

Es ist selbstverständlich kein Zufall, dass der Titel des Films, MIS DOS VOCES („Meine zwei Stimmen“), mich selbst einschließt und gleichzeitig auf eine Form des Ausdrucks von Identitäten verweist, die zerrissen und vielfältig zugleich sind

Es ist selbstverständlich kein Zufall, dass der Titel des Films, MIS DOS VOCES („Meine zwei Stimmen“), mich selbst einschließt und gleichzeitig auf eine Form des Ausdrucks von Identitäten verweist, die zerrissen und vielfältig zugleich sind. Dies ist der erste Film, den ich in Kanada gedreht habe, und er fühlt sich wie der Beginn eines neuen Kapitels in meiner Arbeit an: Er bot mir Gelegenheit, mich unmittelbarer mit meiner eigenen Identität als Zugewanderte auseinanderzusetzen und mir gleichzeitig weitere Gedanken über die Selbstfindung als Prozess und die Entwicklung eines fluiden Netzwerks von Identitäten durch das Zusammenspiel von Erinnerung, Weiblichkeit und Handlungsfähigkeit zu machen.

Sofia Bohdanowicz lebt als Filmemacherin in Toronto. Ihre gemeinsamen Arbeiten mit Deragh Campbell wurden auf der Berlinale, in Locarno, beim New York Film Festival und auf der Viennale gezeigt.

Übersetzung: Kathrin Hadeler

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