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Forum expanded Talk and Show
Episode 2: Materiality - Conversations
08.02.  14:00 - 17:00 Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart (freier Eintritt)

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Schon sehr früh stand Sieverdings Arbeit zur traditionellen Definition von Fotografie beinahe antipodisch. Die Künstlerin beschritt in der Schaffung oft monumentaler Bilder technisch, inhaltlich und formal radikale Wege und nutzte eine Vielfalt technischer Wiedergabeprozesse und ein großes Reservoir gefundener und selbst generierter Bilder. In ihrer Ausstellung Projected Data Images in der Galerie Thomas Schulte weicht Katharina Sieverding bewusst von der Technik ab, ihre Bilder als gerahmte fotografische Werke (meist großformatiger C-Prints) zu zeigen. Stattdessen projiziert sie diese hier direkt auf die Wand. Diese Präsentationsform war ihr bereits in den frühen 1970er Jahren im Zusammenhang mit den durch Überblendungen entstandenen seltsam androgynen Darstellungen der Serie Transformer eigen. Heute allerdings erarbeitet Sieverding ihre Werke in ungleich komplizierteren digitalen Prozessen, die ihr erlauben, noch präziser Bildschichten zu überlagern und mit den kleinsten Details ihrer großformatigen Bilder äußerst genau und zugleich beinahe plastisch zu arbeiten. Das führt zu ungewöhnlich durchgearbeiteten fotografischen Bildflächen, deren Gesamtwirkung auch durch ihre Feinstruktur selbst bei Betrachtung aus nächster Nähe kompositorisch hochinteressant ist. Die direkte Projektion der Bilder auf die Wand macht die Details mit ihrer unmittelbaren Farbtiefe, Strahlkraft und Körperlichkeit in einer besonderen Raumspannung erfahrbar, die man eigentlich nur aus dem kinematografischen Bereich kennt.

Foto-Film 1964-2008, DVD, 34 Minuten

©Katharina Sieverding, VG Bild-Kunst

Courtesy Galerie Thomas Schulte, Berlin

Katharina Sieverding, geboren 1944 in Prag, lebt und arbeitet in Düsseldorf und Berlin. Internationale Austellungen, unter anderem im Folkwang Museum, Essen, im Van Abbemuseum, Eindhoven, in der Neuen Nationalgalerie, Berlin, in der Kunstsammlung NRW, im Stedelijk Museum, Amsterdam, im Solomon R. Guggenheim Museum, New York, im Warhol Museum, Pittsburgh, Dallas Museum of Art, Walker Art Center, Minneapolis, und im ICA, Boston. 2004/05 richteten das P.S.1 in New York und die Kunst-Werke in Berlin eine Gesamtschau ihrer Arbeit aus.

Gefördert durch:

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