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Ausgangspunkt des Films CUATREROS (RUSTLERS) von Albertina Carri ist der von ihrem Vater verfasste Text „Formas prerevolucionarias de la violencia“ über Isidro Velázquez, einen legendären Banditen aus Nordargentinien, dessen Aktionen er in einer trotzkistischen Lesart als inhärent politisch betrachtete. Velázquez wurde von der Polizei erschossen, Roberto Carri verschwand während der Militärdiktatur. Ihre eigene Annäherung an den Mythos Velázquez bedient sich einer Vielfalt von Archivbildern.

Filipa Césars SPELL REEL ist das Ergebnis eines vielschichtigen Recherche- und Digitalisierungsprojekts zusammen mit den Regisseuren Sana na N’Hada und Flora Gomes. Beide setzten während der Befreiungskämpfe in Guinea-Bissau (1963–74) die Kamera als Beobachter ein. Nach der Digitalisierung des gealterten Bild- und Tonmaterials in Berlin reisten sie mit einem Wanderkino an die Orte, an denen die Filme entstanden waren. SPELL REEL sieht einem Archiv bei der Arbeit zu, beim Aufbau eines Diskursraums für die eigene Geschichte.

Anfang der 1970er hätten Proteste in zwei Beiruter Fabriken zu einer Revolution führen können, doch mit dem Bürgerkrieg wurden die sozialen Bewegungen in konfessionellen Grabenkämpfen erstickt. Auf der Suche nach den einstigen Arbeitskämpfen und nach Strategien für die Gegenwart sammelt Mary Jirmanus Saba in SHU'OUR AKBAR MIN EL HOB (A FEELING GREATER THAN LOVE) Spuren, befragt damalige Aktivistinnen und Aktivisten, Archivbilder, sich selbst und die Möglichkeiten des Kinos.

Auch OFF FRAME AKA REVOLUTION UNTIL VICTORY von Mohanad Yaqubi spürt Fragmenten einer verpassten Revolution nach. Anhand von Filmen aus der Zeit des palästinensischen Widerstandskinos, die zwischen 1968 und 1982 produziert wurden, erzählt Yaqubi die Geschichte eines Volks im Widerstand – zwischen Fiktion und Propaganda, Traum und Wirklichkeit.

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