Direkt zum Seiteninhalt springen

Dearest Fiona

Filmstill aus „Dearest Fiona" von Fiona Tan. Altes Bild einer Familie auf einem hölzernen Steg. In der Ferne sieht man eine Mühle und einige Häuser. Die Kleidung, die Vegetation und das Wasser sind handkoloriert. Der Rest ist schwarz-weiß.
© Fiona Tan, Antithesis Films
  • Regie

    Fiona Tan

  • Niederlande / 2023
    100 Min. / OmU

  • Originalsprache

    Englisch

In der Sammlung des Eye Filmmuseums in Amsterdam recherchierte Fiona Tan stummes, dokumentarisches Archivmaterial, das vor den 1920er-Jahren entstand. Ihre Funde zeigen Alltägliches und vor allem harte Arbeit, die nur langsam von Maschinen erleichtert wird. Holländerinnen in Tracht, winterliche Szenen, Erntearbeit, Fischfang, Landgewinnung, Handel und Hafenarbeit. Tan, die indonesische Vorfahren hat, kam 1988 aus Australien zum Studium nach Amsterdam. Aus dieser Zeit stammen Briefe ihres Vaters an sie, in denen er anschaulich über private Ereignisse, den Familienhund, seinen Enkel, die Weltpolitik und die Konkurrenz der Wirtschaftssysteme nachdenkt. Die Kombination dieser Briefe im Off mit dem Archivmaterial aus einer ganz anderen Zeit irritiert zunächst. Die Bilder dienen hier nicht der Illustration oder Beglaubigung des Gesprochenen. Stattdessen entsteht – auch durch den kunstvollen Soundtrack – eine Art audiovisueller Bewusstseinsstrom, der offen ist für Assoziationen, Koinzidenzen und das Entdecken feinstofflicher Verbindungen: zwischen Bild und Ton, damals und heute, den Niederlanden und Indonesien, Handel und Kolonialismus, Vater und Tochter. (Anna Hoffmann)

Produktion Fiona Tan. Produktionsfirma Antithesis Films (Amsterdam, Niederlande). Regie Fiona Tan. Buch Fiona Tan. Montage Nathalie Alonso Casale. Sound Design Hugo Dijkstal. Ton Hugo Dijkstal. Stimme Ian Henderson. Production Manager Marty de Jong.

Fiona Tan, geboren 1966 in Pekanbaru, Indonesien. Sie absolvierte ein Kunststudium und ist als Künstlerin und Filmemacherin in den Niederlanden tätig. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Einzelausstellungen weltweit präsentiert, viele ihrer Werke fanden Eingang in öffentliche Kunstsammlungen. Nach HISTORY'S FUTURE (2015), der beim Filmfestival Rotterdam gezeigt wurde, und ASCENT (2016), der in Locarno Premiere feierte, ist DEAREST FIONA ihr dritter abendfüllender Film.

Filme: 1997: May You Live in Interesting Times (60 Min.). 2000: Kingdom of Shadows (50 Min.). 2015: History’s Future (95 Min.). 2016: Ascent (80 Min.). 2023: Dearest Fiona.

Bonusmaterial

Kommentar der Regisseurin, Essay und Bildergalerie

  • Filmstill aus „Dearest Fiona" von Fiona Tan. Altes Bild in Schwarzweiß von zwei Arbeitern, die eine Schubkarre auf einem Balken über das Wasser schieben.

    Essay

    Brian Jacobson über Schichtungen von Geschichte in Fiona Tans DEAREST FIONA.

  • Filmstill aus „Dearest Fiona" von Fiona Tan. Altes Bild von einer Gruppe von Menschen, die in einem Blumenfeld arbeiten.  Die Blumen und der Himmel sind handkoloriert. Die Personen sind schwarz-weiß.

    Kommentar der Regisseurin

    Fiona Tan über die privaten und institutionellen Archive, die DEAREST FIONA zugrunde liegen.

  • Videoessay

    Ein Videoessay der Kritiker*innen Jan Pieter Ekker und Dana Linssen über eine frühere Version von DEAREST FIONA.

  • Ein Foto von vier Briefen, die teilweise übereinander gestapelt sind. Alle Briefe sind mit blauer Tinte von Hand geschrieben, in einer kleinen, verfeinerten Schreibschrift. Der unterste Brief ist auf liniertem Kanzleipapier geschrieben. Alle sind zwischen Februar und April 1990 datiert.

    Bildergalerie

    Eine Auswahl der Briefe, die als Ausgangsmaterial für DEAREST FIONA dienten.

Gefördert durch:

  • Logo des BKM (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien)
  • Logo des Programms NeuStart Kultur