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Jaii keh khoda nist

Where God Is Not
Filmstill aus dem Film "Jaii keh khoda nist" von Tamadon Mehran. Zwei Männer hocken zwischen zwei Wänden und unterhalten sich. Im Hintergrund liegt ein lebloser Körper auf einer Matratze.
© L’Atelier Documentaire
  • Regie

    Mehran Tamadon

  • Frankreich, Schweiz / 2023
    112 Min. / OmeU

  • Originalsprache

    Farsi, Französisch

In einem leeren Raum am Rand von Paris entsteht eine Gefängniszelle. Mehran Tamadon, der Regisseur, baut aus Leisten ein Gerüst, das die Wände und das Stockbett markiert. Seine Gesprächspartnerin, Homa Kalhori, malt Gitter an die Wand. Als er den Raum zu groß anlegt, korrigiert sie ihn. Die Zellen in Ghezel Hesar seien viel kleiner gewesen. Acht Quadratmeter für 25 bis 30 Frauen.

Seit Jahren ist Tamadon nicht im Iran gewesen. Er selbst war nicht in Haft, sein Pass wurde für einen Monat eingezogen, nachdem er den Film IRANIEN (BerlinaleForum 2014) gedreht hatte. Von Homa Kalhori und zwei anderen ehemaligen politischen Häftlingen, Taghi Rahmani und Mazyar Ebrahimi, möchte er nun wissen, wie sie die Jahre in Evin oder Ghezel Hesar erlebt haben. Die drei rekonstruieren und reenacten, indem sie ihre Körper zurück in die Positionen schicken, in denen sie einst verhört und gefoltert wurden. Lassen sich ihre Erfahrungen auf diese Weise vermitteln? Hilft es ihnen, sich in die Vergangenheit zu versetzen? Der Film gibt auf diese schwierigen Fragen keine einfachen Antworten und nimmt sich immer wieder die Freiheit, die eigenen Prämissen mit leiser Skepsis zu beäugen. (Cristina Nord)

Produktion Raphaël Pillosio, Elena Tatti. Produktionsfirma L'atelier documentaire (Bordeaux, Frankreich). Regie Mehran Tamadon. Drehbuch Mehran Tamadon. Kamera Patrick Tresch. Montage Mehran Tamadon, Luc Forveille. Sound Design Simon Gendrot, Philippe Grivel. Ton Terence Meunier, Marc Parazon. Executive Producer Raphaël Pillosio. Koproduktion Box Productions.

Mehran Tamadon, geboren 1972 in Teheran, Iran. Er kam 1984 mit seiner Familie nach Paris und studierte dort Architektur. Nach seinem Studienabschluss ging er nach Teheran, wo er vier Jahre lang als Architekt arbeitete. 2004 kehrte er nach Paris zurück, wandte sich dem Filmemachen zu und drehte seinen ersten Dokumentarfilm BEHESHT ZAHRA (Mothers of Martyrs). Mit IRANIEN war er 2014 zu Gast im Forum der Berlinale.

Filme: 2004: Behesht zahra / Mothers of Martyrs (Kurz-Dokumentarfilm). 2009: Bassidji (Dokumentarfilm). 2014: Iranien (Dokumentarfilm). 2023: Jaii keh khoda nist / Where God Is Not, Mon pire ennemi / My Worst Enemy (Dokumentarfilm).

Bonusmaterial

Kommentar des Regisseurs, Essay und Buchausschnitt

  • Filmstill aus dem Film "Jaii keh khoda nist" von Tamadon Mehran. Eine Frau mit schwarzen Haaren in einem karierten Hemd mit einem gelb-roten Schal spricht mit einem Mann mit Brille, der verschwommen am rechten Bildrand zu sehen ist.

    Essay

    Anke Leweke schreibt in „Entblößung eines Regimes“ über Mehran Tamadons eigene Form eines dokumentarischen Aktionskinos

  • Filmstill aus dem Film "Jaii keh khoda nist" von Tamadon Mehran. Zwei Männer in der Hocke lehnen sich an ein leeres Bettgestell, scheinbar im Gespräch.

    Kommentar des Regisseurs

    Mehran Tamadon über JAII KEH KHODA NIST und seinen Versuch, staatliche Gewalt durch die Stimmen der Opfer zu verstehen

  • Buchausschnitt

    In diesem Abschnitt aus ihren Erinnerungen „Ein Sarg für die Lebenden“ schreibt Homa Kalhori über ihren Gefängnisaufenthalt

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