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Für mich ist das Kino eine Möglichkeit, die Welt kennenzulernen. Der in Literatur und Film traditionell vergleichsweise wenig vertretene Süden der Ukraine hat mich schon immer fasziniert und angezogen; er ist eine Art Niemandsland zwischen der Krim und dem ukrainischen Kernland.

Ich habe dort meine Kindheit verlebt. Ich bin in den 90er Jahren als Teil einer Journalistenfamilie groß geworden. Die Realität war ziemlich grotesk; ich habe von klein auf mitbekommen, wie Nachrichten produziert und fabriziert wurden. Ich wollte schon immer einen Film über die typische Zirkulation von Nachrichten in der ukrainischen Provinz machen.

REDAKTSIYA (The Editorial Office) ist eine Metapher voller moderner Mythen und Seltsamkeiten, zeigt aber auch reale Vorkommnisse, die realen Menschen passiert sind. Die Menschen, die den Film gedreht und darin mitgewirkt haben, haben alle Bezug zur Südukraine und ihrer Vergangenheit. Sie alle waren von den chaotischen Verhältnissen vor dem Krieg betroffen.

Viele der Orte, die wir gefilmt haben, existieren nicht mehr. Sie wurden zerstört, überflutet oder niedergebrannt. Das Schicksal vieler Menschen aus dem Film ist unbekannt. Einige haben das Land mitsamt ihrer Familie verlassen, andere entpuppten sich als Kollaborateure und haben sich nach Russland abgesetzt. Doch die meisten entschieden sich zu bleiben und den Invasoren die Stirn zu bieten.

Roman Bondarchuk

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